Anna T.* (87) wirkte gestern gefasst. Dabei hat sie am Wochenende ihre beiden Enkel Pascal (†27) und Samuel T.* (†25) verloren. «Ich vertraue auf Gott. Anders kann man so etwas ja nicht aushalten. Gott hätte die sechs jungen Männer im Auto auch beschützen können, aber das hat er nicht», sagt sie. Und Anna T. ist sich sicher: Das sei nun mal Gottes Weg gewesen.
Vertrauen in Gott soll nun helfen
«Manchmal sind Schicksalsschläge sogar ein Segen. Dadurch reifen wir und kommen Gott näher», glaubt die Grossmutter. Als sie vom Tod ihrer Enkel erfuhr, habe sie an die Bibelgeschichte von Hiob gedacht. «Der hat zehn Kinder verloren und Gott immer noch gepriesen.» Dass es ihrem Sohn, dem Vater der beiden Brüder, nur auch gelinge, dafür könne sie nur beten.
Das letzte Mal sah die Seniorin ihre Enkel an der Weihnachtsfeier im Alterszentrum in Adelboden BE. «Sie sind extra ans Fest gekommen», sagt sie. Es habe einen besinnlichen Gottesdienst gegeben mit Liedern und Gebeten.
Enge Bindung in jungen Jahren
Als Samuel und Pascal kleiner waren, hatte Anna T. eine enge Beziehung zu ihnen. «Ich habe sie manchmal gehütet. Es waren sehr aufgeweckte Buben.» In den letzten Jahren war der Kontakt etwas lockerer. «Manchmal haben sie mich besucht. Aber sie waren halt auch viel beschäftigt. Beide waren sehr unternehmungslustig in ihrer Freizeit. Wann soll man dann sonst so voller Energie sein, wenn nicht in jungen Jahren?»
Beide Brüder legten im Baugewerbe erstaunliche Karrieren hin. Pascal T. war Metallbauschlosser und hatte als junger Montageleiter bereits eine tolle Position in seinem Unternehmen. Samuel T. war Bauingenieur. Zudem engagierten sie sich in ihrer Freizeit in der Gemeinde für Christus, wo ihr Vater als Pastor tätig ist.
Ganze Familie gläubig
Zum Glück seien alle ihre Nachkommen – zwei Söhne und sechs Enkelkinder – aktive Christen, sagt das Grosi. «Man kann den Glauben ja nicht einimpfen, sondern nur mit auf den Weg geben.» Dass ihre tödlich verunglückten Enkel auch so gläubig waren wie sie, gibt Anna T. jetzt Halt in dieser schweren Zeit. Sie weiss: «Ich werde meine Enkel im Himmel wiedersehen.»
*Namen geändert