Den Gymnasiasten in Bern stinkts. Denn die erste Lektion beginnt für viele neuerdings erst um 9 Uhr, dafür müssen sie am Abend bis um 18 Uhr bleiben.
Grund: Der Kanton will zu Stosszeiten den ÖV entlasten. Die zusätzlichen Züge und Trams kosten viel Geld.
Doch wie es aussieht, bringt die neue Regelung gar keine Entlastung im Morgenverkehr. «Wir konnten keine spürbare Veränderung in unseren Zügen feststellen», sagte zum Beispiel BLS-Sprecher Stefan Dauner gegenüber der «Berner Zeitung». Auch Bernmobil und Postauto Region Bern stellen keine Abnahme der Fahrgäste fest.
Die Idee mit dem späteren Schulbeginn hatte Verkehrsdirektorin Barbara Egger (SP) vor zwei Jahren. Gegen den Willen der Schüler. Eine Umfrage im Vorfeld hatte gezeigt, dass acht von zehn mit der Entscheidung unglücklich waren.
Bereits jetzt häufen sich die Gesuche für Freistellungen von den Abendstunden. Denn die Schüler wollen nach 17 Uhr ins Sporttraining oder in die Musikstunden.
Ob der späte Schulbeginn bestehen bleibt, entscheidet sich nächstes Jahr. Bis dahin müssen die Schüler ihre Abende opfern. (cla)