Berner hinterlässt drei Kinder
Pilot Stéphane M. (49) starb beim Nufenenpass

Warum der kleine Motorsegler nahe dem Nufenenpass abstürzte und in Flammen aufging, ist noch immer ein Rätsel.
Publiziert: 13.09.2018 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 23:15 Uhr
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Stéphane M.* stürzte am Dienstag beim Nufenenpass ab.
Foto: zVg
Myrte Müller

Trauer auf dem Flugplatz von Courtelary BE. Hier hat Stéphane M.* (49) sein zweites Zuhause. Fast jedes Wochenende steigt der kaufmännische Angestellte aus Saint-Imier BE diesen Sommer in das zweisitzige Motorsegelflugzeug IS-28M/GR. Er ist einer der drei Besitzer und sehr stolz darauf.

Auch am Dienstag will Stéphane M. einen Rundflug machen. Alleine, ohne seine Kollegen. Er startet von Courtelary, will ins Tessin. Es wird sein letzter Flug sein. Nach 120 Kilometern in der Luft fliegt das Kleinflugzeug den Nufenenpass an. Gegen 16.30 Uhr passiert es: Der Motorsegler stürzt bei 2400 Metern Höhe in die Tiefe, zerschellt im Bedrettotal, nur etwa 200 Meter von der Kantonsstrasse entfernt. 

«Er war ein guter Freund»

Die IS-28M/GR geht in Flammen auf. Stéphane M. ist schwer verletzt. Er hat keine Chance. Als Polizei, Feuerwehr, Notrettung und Rega eintreffen, können sie nichts mehr für ihn tun. Der Hobby-Pilot ist tot – gestorben bei der Ausübung seiner Leidenschaft. Die Kantonspolizei wartet auf das DNA-Ergebnis, um die Identität von Stéphane M. auch offiziell zu bestätigen. Stéphane M. ist Vater von drei Kindern. 

«Er war ein guter Freund», sagt Kollege Jérôme Maeder zu BLICK, «wir werden ihn sehr vermissen.» Maeder und Stéphane M. sind seit Jahren im Komitee der Segelfluggruppe von Courtelary, haben zusammen das Flugzeug gekauft. Stéphane M. sei ein erfahrener Pilot gewesen, sagt Maeder, «er flog die Maschine seit zehn Jahren regelmässig.» Wie es zum Unfall kam, sei allen ein Rätsel. Das Flugzeug wurde vor dem Abflug kontrolliert. Das Wetter war gut. Was also führte zum tödlichen Absturz?

Wieder das Bedrettotal

Sicher ist: Die IS-28M/GR hat nicht, wie anfänglich vermutet, frei hängende Stromleitungen touchiert. Die wahre Ursache des Unglücks wird nun die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zu klären haben. 

Es ist nicht das erste Flugzeugunglück im Bedrettotal. Bereits im Mai dieses Jahres musste an der gleichen Stelle eine Cessna 152 notlanden. Grund war damals das schlechte Wetter. Die Maschine war von Lugano gestartet und wollte nach Buttwil AG. Die beiden Schweizer Insassen, ein Pilot (20) und dessen Vater (72), wurden leicht verletzt. 

* Name geändert

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