Wenn es Neuenhof AG brannte, war Feuerwehrmann Viktor T.* (22) stets als Erster zur Stelle, bekämpfte die Flammen an vorderster Front. Seine eigenen – denn der gebürtige Deutsche legte die Brände selbst.
Sieben Mal schlug er vergangenes Jahr zu, bis ihm die Kantonspolizei Aargau im November 2018 das Handwerk legte. Seitdem sitzt T. in Haft. Die Staatsanwaltschaft fordert jetzt: Der Feuerteufel soll verwahrt werden.
Kleine Verwahrung, 12 Jahre Knast
Im Rahmen einer kleinen Verwahrung wolle man Viktor T. in einer psychiatrischen Klinik unterbringen, erklärt Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken gegenüber TeleM1.
Das, nachdem er seine Strafe abgesessen hat. Hier fordert der Oberstaatsanwalt: 12 Jahre Haft. Zudem will man über den Deutschen im Anschluss einen «langen Landesverweis» verhängen.
Er begründet: «Der Beschuldigte legte drei Brände in Häusern. Damit bedrohte er Leib und Leben der Bewohner.» Das Strafmass hier liege bei mindestens 3, höchstens 20 Jahren Haft.
Sein Chef entlarvte ihn
Am 12. Oktober 2018 zündete Viktor T. ein Mehrfamilienhaus an der Hofmattstrasse an. Zwei Bewohner mussten wegen des Rauchs ins Spital – die Wohnungen waren vorübergehend unbewohnbar.
Der Brand war einer von vielen, bei denen T. als Feuerwehrmann vor Ort war. Obwohl man ihn gar nicht aufgeboten hatte. Dadurch geriet er ins Visier seines Chefs, des langjährigen Feuerwehrkommandanten Daniel Burger (47). Dieser meldete ihn bei der Polizei.
Viktor T. wurde einen Tag nach dem Brand festgenommen – und gestand. Wie lange der Feuerteufel nun hinter Gitter muss, wird kommenden Januar entschieden. Dann wird ihm vor dem Bezirksgericht Baden der Prozess gemacht. (hah)
*Name geändert