Schweiz gewinnt 2:0 gegen Togo

Publiziert: 19.06.2006 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:31 Uhr
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DORTMUND. Mit einem 2:0-Sieg über Togo hat die Schweiz das Tor zum Achtelfinale weit aufgestossen. Der von Borussia Dortmund umworbene Stürmer Alexander Frei (16.) und der Leverkusener Tranquillo Barnetta (88.) erzielten am Montag die Treffer zum 2:0-Sieg der Eidgenossen gegen Togo.

65.000 Zuschauer sahen am Montag in Dortmund einen über weite Strecken mühevollen Sieg der Schweizer über die Afrikaner, die zuletzt mit dem Streit um die WM-Prämien für Aufsehen gesorgt hatten.

Mit dem Erfolg übernahm die Schweiz, die zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder bei einer WM dabei ist, wegen der besseren Tordifferenz die Tabellenführung in der Gruppe G vor Südkorea. Am letzten Spieltag reicht den Eidgenossen ein Unentschieden gegen Südkorea. Auch Frankreich hat noch eine Chance auf das Erreichen der nächsten Runde, wenn es seine Partie gegen Togo gewinnt. Der vom deutschen Trainer Otto Pfister betreute WM-Neuling Togo ist dagegen nach zwei Niederlagen ausgeschieden.

Pfister zeigte sich über das Ausscheiden enttäuscht, lobte seine Mannschaft aber zugleich: «Ich glaube, sie hat sich gut verkauft.» Die Schweiz habe einfach ihre Chancen besser genutzt.

Trainer Jakob «Köbi» Kuhn, den eine lange Freundschaft mit Pfister verbindet, erklärte, Togo habe seinem Team viel Raum gelassen. «Das konnten wir zu wenig nutzen.» Nun habe die Mannschaft eine komfortable Ausgangsposition vor dem letzten Spiel.

Bei der Schweiz blieb Stürmer Marco Streller (noch 1. FC Köln) nach seiner schwacher Leistung gegen Frankreich zunächst auf der Bank. Für ihn stürmte Daniel Gygax, der sich aber auch nicht in Szene setzen konnte und zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Pfister musste auf Yaovi Dosseh Abalo nach dessen gelb-roter Karte im ersten WM-Spiel verzichten. Ebenfalls nicht bei den «Sperbern» dabei war Ludovic Assemossa, der sich in der Partie gegen Südkorea verletzt hatte.

Zu Beginn entwickelte sich ein munteres Spiel. In der 5. Minute prüfte Ricardo Cabanas vom 1. FC Köln den Togoer Torwart Kossi Agassa mit einem Fernschuss, eine Minute später tankte sich auf der anderen Seite Mohamed Kader gegen Philippe Senderos durch, scheiterte aber aus gut 11 Metern an Torhüter Pascal Zuberbühler.

Einer gelungenen Kombination zweier Bundesliga-Spieler entsprang schliesslich das 1:0. Der zuletzt angeschlagene linke Aussenverteidiger Ludovic Magnin vom VfB Stuttgart schlug eine weite Flanke auf Barnetta, der liess den Ball abtropfen und Frei musste nur noch den Fuss hinhalten.

Nach gutem Beginn zu passiv
Mit zunehmender Spieldauer erarbeite sich Togo in der ersten Hälfte ein Übergewicht, die Schweizer agierten zu passiv. In der 35. Minute drang der starke Emmanuel Adebayor von Arsenal London in den Strafraum ein und kam im Zweikampf mit Patrick Müller zu Fall. Die Togoer forderten wütend Elfmeter, doch Schiedsrichter Carlos Amarilla aus Paraguay liess weiterspielen.

Zur Halbzeit wechselte Kuhn Hakan Yakin ein, der für deutliche Belebung im Schweizer Spiel sorgte. In der 64. Minute vergab der Ex-Stuttgarter nach schöner Vorlage von Frei freistehend. Togo bemühte sich weiter, kam aber kaum noch gefährlich vor das Tor der Eidgenossen. Barnetta sorgte schliesslich in der 88. Minute für die Entscheidung: Der eingewechselte Mauro Lustrinelli passte auf den Leverkusener Mittelfeldspieler, der mit einem schönen Schrägschuss aus etwa 15 Metern das 2:0 erzielte.

Rund 50.000 Eidgenossen waren in Dortmund erwartet worden, im Stadion hatten sie eindeutig die Oberhand: Die Dortmunder WM-Arena war in leuchtendes Schweizer Rot getaucht, Togo wurde lediglich von einem versprengten Häufchen Fans in gelben Trikots unterstützt. Ein Regenschauer eine Stunde vor dem Anpfiff hatte für die vor allem von den Schweizern ersehnte Abkühlung gesorgt, bei Spielbeginn wurden auf dem Rasen 24 Grad gemessen, allerdings war es extrem schwül. AP

Statistik Togo - Schweiz
Togo: Agassa – Nibombe, Tchangai, Toure – Agboh (25. Salifou), Dossevi (69. Senaya), Mamam (87. Malm), Forson, Romao – Adebayor, Mohamed Kader – Trainer: Pfister

Schweiz: Zuberbühler – P. Degen, Magnin, Senderos, Müller – Vogel, Barnetta, Cabanas (77. Streller), Wicky, Gygax (46. Yakin) – Frei (87. Lustrinelli) – Trainer: Kuhn

Tore: 0:1 Frei (9.), 0:2 Barnetta (88.)

Gelbe Karten: Salifou, Adebyor, Romao – Vogel

Gelb-Rote Karten: –

Rote Karten: –

Schiedsrichter: Amarilla (Paraguay)

Assistenten: Andino, Bernal (beide Paraguay)

Stadion: Dortmund

Zuschauer: 65.000
Togo: Agassa – Nibombe, Tchangai, Toure – Agboh (25. Salifou), Dossevi (69. Senaya), Mamam (87. Malm), Forson, Romao – Adebayor, Mohamed Kader – Trainer: Pfister

Schweiz: Zuberbühler – P. Degen, Magnin, Senderos, Müller – Vogel, Barnetta, Cabanas (77. Streller), Wicky, Gygax (46. Yakin) – Frei (87. Lustrinelli) – Trainer: Kuhn

Tore: 0:1 Frei (9.), 0:2 Barnetta (88.)

Gelbe Karten: Salifou, Adebyor, Romao – Vogel

Gelb-Rote Karten: –

Rote Karten: –

Schiedsrichter: Amarilla (Paraguay)

Assistenten: Andino, Bernal (beide Paraguay)

Stadion: Dortmund

Zuschauer: 65.000
Tabelle der Gruppe G
Südkorea – Togo 2:1

Frankreich – Schweiz 0:0

Frankreich – Südkorea 1:1

Togo – Schweiz 0:2



1. Schweiz
2 Spiele 4 Punkt 2:0 Tore +2

2. Südkorea
2 Spiele 4 Punkte 3:2 Tore +1

3. Frankreich
2 Spiele 2 Punkte 1:1 Tore 0

4. Togo
2 Spiele 0 Punkte 1:4 Tore -3


23. Juni:

Togo – Frankreich
(21.00 Uhr Köln)

Schweiz – Südkorea
(21.00 Uhr Hannover)
Südkorea – Togo 2:1

Frankreich – Schweiz 0:0

Frankreich – Südkorea 1:1

Togo – Schweiz 0:2



1. Schweiz
2 Spiele 4 Punkt 2:0 Tore +2

2. Südkorea
2 Spiele 4 Punkte 3:2 Tore +1

3. Frankreich
2 Spiele 2 Punkte 1:1 Tore 0

4. Togo
2 Spiele 0 Punkte 1:4 Tore -3


23. Juni:

Togo – Frankreich
(21.00 Uhr Köln)

Schweiz – Südkorea
(21.00 Uhr Hannover)
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