Bundesrat Berset habe die anderen Minister über die Schweizer Massnahmen dazu informiert, schrieb das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) am Freitag in einer Mitteilung.
So schufen Bund und Kantone im März eine Task Force gegen häusliche Gewalt, wo sich Fachleute aus den verschiedensten Bereichen regelmässig austauschen. Denn die Corona-Pandemie verstärkt gemäss EDI die Risikofaktoren wie etwa finanzielle Sorgen und eingeschränkte Bewegungsfreiheit, die zu häuslicher Gewalt führen.
Bundesrat Berset sagte laut Mitteilung an der Konferenz: «Häusliche Gewalt muss konsequent bekämpft und wer Gewalt ausübt, muss in die Verantwortung genommen werden, auch und gerade in Krisenzeiten.» Gegenstand der Konferenz war ausserdem die Initiative einer europaweit einheitlichen Telefonnummer für nationale Hilfetelefone bei Gewalt gegen Frauen.
2019 wurden in der Schweiz fast 20'000 Straftaten im häuslichen Bereich registriert: Das entspricht etwa 50 Delikten pro Tag. Fast zwei Drittel aller vollendeten Tötungsdelikte fanden im häuslichen Bereich statt. 15 Personen wurden durch ihren Partner getötet - davon waren 14 Frauen.
Der Bundesrat sieht vor, ab 2021 Finanzhilfen in der Höhe von drei Millionen für die Prävention von häuslicher Gewalt bereitzustellen, wie das EDI schrieb. Das Parlament werde in der Wintersession über den Kreditrahmen entscheiden.
Opfer von häuslicher Gewalt in der Schweiz finden unter der nationalen Webseite www.opferhilfe-schweiz.ch die Kontakte der Opferhilfe in ihrem Kanton.
(SDA)