Der Hitzesommer ist auch für die Tiere eine Herausforderung. Labrador Quapo will deshalb vergangenen Samstag einen Erfrischungsbad in der Aare nehmen.
Als der Hund aus dem Wasser steigt, ist sein Bauch mit 16 blutigen Bisswunden übersät. Eine Freundin der Halterin postet das Foto von Quapo aus dem Spital auf Facebook. «Auf der Höhe Pferderennbahn Aarau hat es einen Biber, der vermutlich Junge hat, passt da besonders gut auf», schreibt sie dazu.
Der schwarze Vierbeiner soll an einer Stelle gebadet haben, wo auch Menschen sind. «Es hätte also auch ein Kind oder ein Erwachsener sein können», schreibt die Frau weiter. Offenbar soll zuvor nichts auf einen Biber hingedeutet haben.
Hund hat Biber beschnüffelt
Gegenüber «20 Minuten» sagt Halter William Roth (60), dass er den Biber erst bemerkt habe, als er «ein komisches Geräusch» gehört habe. Der zwölfjährige Labrador sei dem Nager nachgeschwommen und habe ihn beschnüffelt. Das soll der Biber womöglich als Bedrohung interpretiert haben. Anschliessend drehte er sich zum Hund um und attackierte diesen.
Weder Roths Schreie noch Quapos Jaulen hätten der Biber davon abgehalten, mit dem Beissen aufzuhören. Nach 15 Sekunden schafft es der Hund, sich loszureissen und ans Ufer zu schwimmen. «Es hat mir fast das Herz gebrochen. Er war mit Bisswunden übersät», sagt das Herrchen, der mit seiner Tochter vor Ort war.
In der Tierklinik in Oberentfelden AG werden die Löcher anschliessend genäht. Eine Nacht muss Quapo im Spital bleiben. Mittlerweile sei er wieder zu Hause und fühle sich den Umständen entsprechend gut, sagt der 60-Jährige. Die Familie sei froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
Schwimmer am Rücken gebissen
Das ist nicht das erste Mal, dass ein Biber zubeisst. Fünf Tage zuvor wurde ein Mann Opfer einer Attacke. Der Schwimmer wurde im Nidau-Büren-Kanal auf dem Gemeindegebiet von Nidau BE am Rücken gebissen (BLICK berichtete).
Der Mann liess sich gegen 22.30 Uhr in der Mitte des Flusses treiben, als sich ihm ein Schatten näherte. Der Schatten verschwand zunächst wieder, doch plötzlich verspürte der Schwimmer einen heftigen Schmerz. Die Schneidezähne des Nagetiers bohrten sich einen Zentimeter tief in die Haut. Im Spital erhielt er dann eine Tetanusspritze und Antibiotika.
Grundsätzlich würden Biber niemanden angreifen. Ausser, sie glauben, ihr Revier oder ihre Jungtiere verteidigen zu müssen, sagt ein Wildhüter. Deswegen solle man im Fall einer Begegnung keinesfalls auf den Biber zuschwimmen und den Nager stattdessen besser in Ruhe lassen. (man)