Wegen einem umstrittenen Film
Ukrainischer Fernsehsender mit Granatwerfer beschossen

In der Nacht auf Samstag wurde in Kiew ein Fernsehsender mit einem Granatwerfer beschossen. Der Grund: Der Sender will einen umstrittenen Film zeigen. Die Polizei stufte die Tat als Terrorakt ein.
Publiziert: 13.07.2019 um 14:55 Uhr
|
Aktualisiert: 13.07.2019 um 16:29 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/4
Ein ukrainischer Fernsehsender wurde mit einem Granatwerfer beschossen.
Foto: Keystone

In der Nacht auf Samstag schlug beim ukrainischen Fernsehsender 112 eine Granate ein. Nach Angaben des Senders wurde niemand verletzt –es sei aber laut gewesen. Beim Granateinschlag wurde die Fassade des Gebäudes beschädigt.

Der Fernsehsender hatte am Tag vor dem Vorfall einen Appell an die Polizei veröffentlicht, mit der Bitte Journalisten vor der Willkür von nationalen Radikalen zu schützen. Diese versuchten, durch Drohungen die redaktionelle Politik des Senders zu beeinflussen, hiess es.

«Angriff wegen umstrittenen Film»

Es soll zum Beschuss gekommen sein, weil der Sender einen Film des US-amerikanischen Regisseurs Oliver Stone zeigen will. Darin geht es um die Ereignisse nach den proeuropäischen Protesten auf dem Maidan vor fünf Jahren. Dafür wurde auch der russische Präsident Wladimir Putin interviewt.

In der Ukraine wird der Film von vielen als russlandfreundlich eingestuft. Denn eine Hauptfigur des Films ist  ein prorussische Politiker  – Viktor Medwedtschuk. Medwedtschuks Partei kann bei den Parlamentswahlen in einer Woche damit rechnen, zweitstärkste Kraft zu werden. Die Partei wird offen vom Kreml unterstützt. (SDA/bra)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?