In der Nacht auf Samstag schlug beim ukrainischen Fernsehsender 112 eine Granate ein. Nach Angaben des Senders wurde niemand verletzt –es sei aber laut gewesen. Beim Granateinschlag wurde die Fassade des Gebäudes beschädigt.
Der Fernsehsender hatte am Tag vor dem Vorfall einen Appell an die Polizei veröffentlicht, mit der Bitte Journalisten vor der Willkür von nationalen Radikalen zu schützen. Diese versuchten, durch Drohungen die redaktionelle Politik des Senders zu beeinflussen, hiess es.
«Angriff wegen umstrittenen Film»
Es soll zum Beschuss gekommen sein, weil der Sender einen Film des US-amerikanischen Regisseurs Oliver Stone zeigen will. Darin geht es um die Ereignisse nach den proeuropäischen Protesten auf dem Maidan vor fünf Jahren. Dafür wurde auch der russische Präsident Wladimir Putin interviewt.
In der Ukraine wird der Film von vielen als russlandfreundlich eingestuft. Denn eine Hauptfigur des Films ist ein prorussische Politiker – Viktor Medwedtschuk. Medwedtschuks Partei kann bei den Parlamentswahlen in einer Woche damit rechnen, zweitstärkste Kraft zu werden. Die Partei wird offen vom Kreml unterstützt. (SDA/bra)