Israel schickt Sonde zum Mond
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Als viertes Land:Israel schickt Sonde zum Mond

Israel plant bereits zweite Mondmission
Israelische Mondlandung der «Berensheet» gescheitert

Die geplante Landung einer Raumsonde auf dem Mond ist gescheitert. «Wir sind nicht erfolgreich gelandet», sagte ein Repräsentant der israelischen Nonprofit-Organisation SpaceIL am Donnerstagabend. Israel will aber nicht aufgeben und plant eine zweite Mondmission.
Publiziert: 11.04.2019 um 21:50 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 09:21 Uhr
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Die israelische Mondlandung ist gescheitert.
Foto: Keystone

Israel sei jedoch das siebte Land der Welt, dem es gelungen sei, in die Umlaufbahn des Mondes zu gelangen. Nach Angaben von SpaceIL war der wichtigste Motor der Raumsonde «Beresheet» beim Landemanöver ausgefallen. Die Kommunikation mit der Sonde ging verloren.

Israel hatte gehofft, als vierte Nation nach den Grossmächten Russland, USA und China auf dem Mond zu landen. Es war die erste privat finanzierte Mission dieser Art.

«Fantastische Errungenschaft»

«Wir sind heute grenzenlos stolz», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Kontrollzentrum in Jahud nahe Tel Aviv kurz vor der misslungenen Landung. «Es ist noch ein wichtiger Schritt für die Menschheit und ein riesiger Schritt für Israel.» Netanjahu sprach von einer «fantastischen Errungenschaft».

Die Sonde war seit knapp einer Woche um den Erdtrabanten gekreist und hatte dabei mehrere wichtige Manöver gemeistert. Die Landung im Bereich des «Meers der Heiterkeit», einem Mondmeer, steuerte sie dann vom optimalen Punkt aus an.

Sonde sollte Israel-Flagge aufstellen

Die Raumsonde hatte ihre sieben Wochen lange Reise zu dem Erdtrabanten am 22. Februar am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida begonnen. Sie wurde von einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk in die Umlaufbahn der Erde befördert.

Die Sonde mit einem Gewicht von knapp 600 Kilogramm und 1,50 Meter Höhe sollte eine israelische Flagge auf dem Mond aufstellen und das Magnetfeld untersuchen.

Die israelische SpaceIL wollte unter anderem einen Prototyp für künftige kommerzielle Mondlandungen schaffen. Der Bau der Sonde hat 84 Millionen Euro gekostet. Das Geld kam vor allem von privaten Spendern, allen voran Kahn. SpaceIL erhält auch Unterstützung von der israelischen Raumfahrtbehörde (ISA) und Israel Aerospace Industries (IAI).

«Beresheet 2» in Planung

Nach dem Scheitern seiner ersten Mondmission will Israel nicht aufgeben. Die Non-Profit-Organisation SpaceIL als Betreiberin der Sonde plane eine zweite Reise zum Mond. Dies berichtete das israelische Fernsehen am Sonntag.

Der wichtigste Sponsor und Präsident von SpaceIL, Morris Kahn, teilte mit: «Angesichts der grossen internationalen Unterstützung, die ich für dieses Projekt erhalten habe, habe ich mich für ein neues Projekt entschieden: Beresheet 2.» Kahn sagte: «Wir haben es begonnen, und ich hoffe, dass wir es auch zu Ende führen werden.»

(SDA)

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