Eine Aussage des Bundespräsidenten Alain Berset (50) sorgt derzeit für mächtig Aufsehen. So sagte er in einem Interview, dass er in gewissen Kreisen einen Kriegsrausch spüre und spielte damit auf die westlichen Staaten und nicht auf Russland an.
Auch dem SP-Co-Präsidenten, Cédric Wermuth (37), stösst dies Aussage sauer auf. «Ich teile den Wunsch von Alain Berset nach einem Ende des Blutvergiessens, aber weder seine Analyse noch die Schlussfolgerungen», so der Aargauer Nationalrat gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung». Im Moment gebe es keine Perspektive für Verhandlungen. «Putin hat andere Ziele, er ist das einzige Hindernis für Frieden.»
Der Bundesrat sei «leider wenig kohärent», sagte Wermuth. Wenn dieser schon gegen die Wiederausfuhr von Munition sei, müsse er wenigstens an der Spitze sein, wenn es um die Sanktionen gegen Oligarchen, den Rohstoffhandel, den Schuldenschnitt für die Ukraine und um die humanitäre Hilfe gehe. «Er versteckt sich überall hinter der Neutralität.» Man könne davon ausgehen, dass die SP-Parteispitze diese Haltung den Bundesräten «sehr deutlich» mitteile. (SDA)