Wer gestern von den Computern der Sekundarschule Grafstal in Lindau ZH die Website der SVP aufrufen wollte, lief ins Leere. «Diese Seite wurde durch Ihren Systemadministrator blockiert (Inhaltssteuerung, Web-Kategorienfilter: Hass)», hiess es stattdessen.
Die Schule hatte den Zugang zur Seite der grössten Schweizer Partei gesperrt – weil sie dort Hassbotschaften fürchtet. Seiten der SP oder der Grünen liessen sich derweil problemlos öffnen, so der Jung-SVP-Politiker Severin Staubli. Dessen jüngerer Bruder geht an der Sek Grafstal zur Schule und hatte am Dienstagnachmittag versucht, von einem Schulcomputer aus auf die Webseite der SVP zu gelangen.
Zu BLICK sagte Severin Staubli gestern: «Webseiten von Schweizer Parteien zu sperren, geht definitiv nicht – egal, um welche Partei es sich dabei handelt.
Schulpräsident ist selbst SVP-Mitglied
Wurde die SVP wirklich vorsätzlich gesperrt? Mitnichten, sagt Schulpräsident Kurt Portmann. Wie alle Schulen nehme auch die Sek Grafstal die Dienste eines Online-Providers an, der den Internetzugang herstellt. «Weil wir als Schule eine besondere Verantwortung haben, sind Seiten, die Gewalt, Sex und Hass enthalten, für die Schüler gesperrt», sagt er zu BLICK. In den Web-Filtern des Providers sei die SVP-Seite offensichtlich automatisch unter «Hass» gelaufen.
Portmann: «Als ich am Mittwoch Nachmittag davon erfahren habe, habe ich das sofort korrigieren lassen.» Ab jetzt ist die SVP-Seite auch für die Schülerinnen und Schüler der Sek Grafstal wieder zugänglich, verspricht er. «Ich bin ja selbst eingetragenes SVP-Mitglied: Es wäre absurd, wenn ich ausgerechnet die Homepage meiner eigenen Partei sperren lassen würde.».