Krise in Venezuela
Cassis macht sich für humanitäre Hilfe stark

An der Grenze zu Venezuela ist es wegen Versuchen, humanitäre Hilfe ins Land zu lassen, zu blutigen Zusammenstössen gekommen. Aussenminister Ignazio Cassis kritisiert die Blockade. Die Schweiz bereite sich auf alle Szenarien vor.
Publiziert: 25.02.2019 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2019 um 15:58 Uhr
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Aussenminister Ignazio Cassis heute an der Sitzung des Uno-Menschenrechtsrats in Genf.
Foto: Keystone

Aussenminister Ignazio Cassis hat sich dafür ausgesprochen, dass die humanitäre Hilfe die Bevölkerung von Venezuela erreicht. Humanitäre Hilfe müsse gegenüber politischen Konflikten Vorrang haben, sagte er heute in Genf.

Man habe in den vergangenen Wochen gesehen, dass das Leiden der Menschen in Venezuela die politische Linie der aktuellen Regierung nicht verändere, sagte Cassis am Rande der Sitzung des Uno-Menschenrechtsrats in Genf. 

Schweiz in Kontakt mit USA, Russland und China

Nach den Vorfällen vom Wochenende sei ein Aufruf zur Beruhigung der Lage notwendig. Die Schweiz verfolge die Lage «Stunde um Stunde» und bereite sich auf alle Szenarien vor, von der Machterhaltung durch Nicolas Maduro bis hin zur Machtübernahme des selbsternannten Präsidenten Juan Guaidó über eine militärische Intervention aus dem Ausland oder einen Bürgerkrieg. Die Schweiz stehe in Kontakt mit allen vor Ort und in den Nachbarländern.

Es müsse verhindert werden, dass sich dieser Konflikt auf die ganze Region ausbreite, sagte Cassis weiter. Es fänden auch Diskussionen mit einflussreichen Staaten wie den USA, Russland und China statt. Die Schweiz suche auch nach Möglichkeiten, um in multilateralen Instanzen Druck auszuüben, um eine Eskalation der Situation zu verhindern.

Für die in dieser politischen und wirtschaftlichen Krise angebotenen Guten Dienste sei die Schweiz bisher formell noch von keiner Seite angefragt worden. (SDA)

Machtkampf in Venezuela

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

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