Nicht nur das Kandidaten-Karussell für die Bundesratswahlen dreht sich. Die Parteien sind mit Hochdruck daran, ihre Kandidaten für die National- und Ständeratswahlen vom Herbst 2019 aufzustellen.
Die Aargauer SVP hätte gerne Grossrätin und Recycling-Unternehmerin Karin Bertschi (28) als ein Zugpferd für die nationalen Wahlen in einem Jahr eingespannt.
SVP-Chefs sehen Potenzial
Selbst die nationale Parteispitze sah in ihr grosses Potenzial für höhere Ämter als auf Kantonsebene. Doch Bertschi will nicht auf die nationale Bühne. «Ich freue mich sehr darüber, dass mich so viele Leute ermuntert haben, mich dieser Wahl zu stellen und mir ihre Unterstützung angeboten haben», schreibt die Aargauer Grossrätin auf Facebook.
«Aber es stimmt für mich jetzt ganz gut, wie es ist – darum verzichte ich auf eine Kandidatur in den Nationalrat.» Sie könne den hohen Anforderungen derzeit nicht gerecht werden – aus zeitlichen Gründen.
«Man muss Prioritäten setzen»
«Mit meinem Vollzeitpensum in unserem Familienunternehmen, der Expansion der Recycling-Sammelstellen und den bald 20 Mitarbeitenden, die ich führen darf, habe ich eine sehr erfüllende Aufgabe und trage eine unternehmerische Verantwortung.»
Auch ihr Engagement in der Kirche, die Vorbereitung und Leitung von Chorproben, das Orgelspiel und die Jugendarbeit seien wichtige Elemente in ihrem Leben. Zudem sei sie glücklich verheiratet. «Um Beruf, Kirche, Politik und Privatleben miteinander zu vereinbaren, muss man gewisse Prioritäten setzen», so Bertschi.
Die SVP-Nachwuchshoffnung schliesst einen Wechsel in die nationale Politik zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.