Flugreisli trotz Klimadebatte
Heli-Zoff in St. Gallen

Zuerst debattierten sie über den Klimawandel – und düsten dann mit einem Helikopter davon. Das St. Galler Kantonsratspräsidium sorgt für mächtig rote Köpfe.
Publiziert: 05.07.2019 um 19:34 Uhr
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Das Präsidium des St. Galler Kantonsrat liess sich kurz nach der Klimadebatte per Helikopter in den Kanton Jura fliegen. (Symbolbild)

Weltweit gehen Jugendliche an den «Fridays for Future»-Demos auf die Strasse – und die eidgenössischen Wahlen im Herbst stehen wohl ganz im Zeichen des Klimawandels. Auch in der Ostschweiz ist das Thema heiss. Mehr als 50 Massnahmen gegen den Klimawandel wurden an der Klimadebatte im St. Galler Kantonsparlament diskutiert.

Das Präsidium des Parlaments liess den vielen Worten danach auch Taten folgen. Dumm nur: Statt den Klimawandel zu bekämpfen, genoss es fröhlich die Vorzüge eines der klimaschädlichsten Transportmittels, das es gibt, und liess sich mit einem Helikoper durch die Schweiz fliegen.

Helikopter war auf Trainingsflug

Der Grüne Kantonsrat Meinrad Gschwend ärgert sich gegenüber «SRF»: «Das schadet der Glaubwürdigkeit. Zuerst sind sich alle Fraktionen einig, dass man etwas gegen den Klimawandel unternehmen müsse und dann fliegt man mit dem Helikopter in den Jura», sagt er.

Jetzt will er vom Präsidium des St. Galler Kantonsrats wissen, ob der Ausflug mit dem Helikopter gerechtfertigt war. Doch dieses wollte bislang keine Stellung nehmen und lässt laut «SRF» einzig ausrichten, dass der Helikopter im Rahmen eines WKs im Trainingsbetrieb gewesen sei und sowieso geflogen wäre. (vfc)

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