Es waren die Inhalte, mit denen Bundesratskandidat Pierre Maudet (39) überzeugt hat – und musste. Ist der grösste Trumpf seiner Kontrahenten Herkunft beziehungsweise Geschlecht, hausierte der Genfer Regierungsrat auf der Wahlkampf-Tournee in den vergangenen Wochen mit seiner Exekutiverfahrung.
Eine Strategie, die aufging: Der junge Romand schaffte es gestern auf das Kandidatenticket der FDP für die Ersatzwahlen am 20. September.
Doch Maudet setzt nicht nur auf Inhalte. Sein Äusseres scheint ihm mindestens ebenso wichtig. Anzug, Krawatte, gestärktes Hemd mit Einstecktuch und polierte Schuhe: Ginge es bei den Wahlen um das beste Outfit statt um Erfahrung, Kompetenzen und politische Positionierung, würde der Aussenseiter problemlos auf Platz 1 landen.
In Sportsandalen zu den Wahlen
So stilsicher wie heute war Maudet allerdings nicht immer. Olivier Feller, Waadtländer Nationalrat, hat jüngst ein Gruppenfoto ausgegraben, das unter den (ehemaligen) Polit-Kollegen gerade für grosse Belustigung sorgt. Aufgenommen wurde es während den Eidgenössischen Wahlen 2003 in Bern.
Darauf zu sehen: Jüngling Pierre Maudet (damals 25) – in beigem Schlabber-T-Shirt, kurzen Hosen und der Mode-Sünde schlechthin: Sportsandalen. Man braucht nicht viel Stilbewusstsein, um feststellen zu können: Maudet ist der mit Abstand schlechtangezogenste FDP-Politiker auf dem Bild.
«Was für eine schöne Erinnerung», schreibt Nationalrätin Christa Markwalder als Kommentar unter das auf Facebook gepostete Bild. Und ein damaliger Nationalratskandidat meint augenzwinkernd: «Wir sind nicht gealtert... Wir haben an Wert gewonnen!» Man ist geneigt zu ergänzen: Auch an Geschmack! (lha)