Die Abstimmung am 24. September über die Rentenreform wird zur Zitterpartie. Kein Wunder, mobilisieren beide Seite nun ihre Reserven. So lanciert heute der Verband PK-Netz, in welchem zahlreiche Versicherten-Vertreter von Pensionskassen zusammengeschlossen sind, ein Ja-Komitee zugunsten der AHV-Reform.
Im Komitee sitzen etwa Stiftungsräte der Pensionskassen von Post, Swisscom, Novartis, Roche oder der Gastronomie. Auch Stiftungsräte der Pensionskasse des Bundes (Publica) sowie verschiedener kantonaler und städtischer Pensionskassen kämpfen für ein Ja.
«Klare Verbesserungen für Arbeitnehmende»
«Mit der Altersvorsorge 2020 wurde eine ausgewogene Gesamtlösung gefunden, die keine einseitigen Kürzungen, dafür aber klare Verbesserungen für die Arbeitnehmenden bringt», sagt PK-Netz-Geschäftsführer Urban Hodel (31).
Dafür sind Versicherten-Vertreter auch bereit, die Senkung des Mindestumwandlungssatzes im BVG-Obligatorium von 6,8 auf neu 6 Prozent zu schlucken. Dabei hatte sich das PK-Netz vor sieben Jahren bei der Abstimmung über die Senkung des Umwandlungssatzes auf nur 6,4 Prozent noch vehement gewehrt.
«Insbesondere die Frauen profitieren»
Wieso diese Kehrtwende? «Damals war eine blosse Senkung ohne Ausgleichsmassnahmen geplant», erklärt Hodel. «Das hätte gerade für tiefere Einkommen einen massiven Rentenabbau bedeutet.» Mit der jetzigen Vorlage liege ein ausgewogener Kompromiss vor, der die Renten dank Massnahmen in der zweiten Säule und dem 70-Franken-Zuschlag in der AHV stabilisiere.
Nathalie Kunz (36), Komitee-Mitglied und Arbeitnehmer-Vertreterin in der Pensionskasse der Post, hebt die Verbesserungen für Teilzeitarbeitende hervor. «Diese erhalten mit dem Rentenkompromiss deutlich höhere Renten – und davon profitieren insbesondere die Frauen», erklärt sie. «Damit wird die stark ausgeprägte Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen deutlich abnehmen.»