Im Bundesamt für Justiz (BJ) liegen die Nerven blank. Nicht etwa wegen eines heiklen politischen Dossiers. Sondern wegen des geplanten Antrittsbesuchs der Neo-Bundesrätin und obersten BJ-Chefin, Karin Keller-Sutter.
Ein Papier mit dem Namen «Ablauf Besuch BRKKS» hält auf die Minute genau fest, wie die FDP-Bundesrätin herumgeführt wird, wen sie trifft und wer das Wort ergreifen darf, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Scotch-Band trennt Mitarbeiter von Chefs
Amtsdirektor Martin Dumermuth und die Vizedirektoren müssen sich zu Beginn des Besuchs beim Treppenaufgang aufhalten. Der Bereich wird «mit Scotch-Band markiert». Gemäss «Tages-Anzeiger» sind die Mitarbeiter von diesem Klebeband, mit dem die Kader vom übrigen Personal abgegrenzt werden, gar nicht angetan.
Der einfache Mitarbeiter darf sich auch nicht zu Wort melden: «Regieanweisungen für Mitarbeiter: Um den Lärmpegel tief zu halten, sollen sich bitte die Mitarbeiter erst kurz vor der Präsentation auf ihrem Stock positionieren und entsprechend ruhig verhalten», heisst es im Papier, das aus der Direktion des Bundesamts stammt.
Via Untergeschoss in den Feierabend abschleichen
Auch soll die Bundesrätin keine Mitarbeiter beobachten, die sich in den Feierabend verabschieden. Alle werden deshalb aufgefordert, das Gebäude zwischen 16.30 und 18 Uhr über die hinteren Treppe, das Untergeschoss und via Parkplatz zu verlassen.
Wegen einer Erkältung musste KKS den geplanten Besuch am Montag verschieben. Die Amtschefs, die offensichtlich nicht mit anderen Arbeiten überhäuft sind, haben jetzt nochmals Zeit, weiter am perfekten Ablauf zu feilen. (nmz)