Plötzlich Genossenschafter
Coop trickst Leser mit Zeitungsversand

Ungefragt lag am Dienstag bei vielen die Coop-Zeitung im Briefkasten. Ärgerlich für die 130'000 Haushalte: Sie werden ungefragt zu Abonnenten und Genossenschafter.
Publiziert: 07.12.2012 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:08 Uhr

Rund 130'000 Haushalte erhielten am Dienstag ungefragt die «Coop-Zeitung». Beigelegt der Hinweis, dass es sich um ein Probe-Abo handle und man automatisch Mitglied der Coop-Genossenschaft werde. Wer das unaufgeforderte Angebot ablehnen will, könne es problemlos zurückweisen. Mit einem Telefonanruf, einem E-Mail, einem Besuch auf der Coop-Homepage oder mit einem Fax.

Alles kein Problem findet Coop. Die Aktion sei «juristisch korrekt», sagt Coop-Sprecherin Sandra Vulic zum «Tages-Anzeiger». «Wer die Zeitung nicht möchte, hat eine Vielzahl an Möglichkeiten, uns dies auf unkomplizierte Weise kundzutun.» Der Aufwand, den ein Empfänger dafür aufbringen müsse, sei hinzunehmen. Mit dieser Aktion will Coop neue Abonnenten gewinnen und die Vorteile ihres «Hello Family Club» bekannt machen.

Konsumentenschützer unzufrieden

Auf wenig Begeisterung stösst die Aktion bei Konsumentenschützerin Sara Stalder. «Wir haben grosse Einwände gegen solche ungebetene Post.» Sie sei zwar nicht illegal, aber ärgerlich, weil der Empfänger gezwungen sei, sich zu wehren. Auch die automatische Mitgliedschaft wird scharf kritisiert. «Die Genossenschaft wird damit zur Farce», so Stalder. (tun)

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