Nach einer zweijährigen Untersuchungshaft in Zürich kam Joachim Lüthi 1992 frei und flüchtete ins Ausland. Die Zürcher Staatsanwaltschaft warf ihm vor, 17 000 Anlegern 200 Millionen Franken vernichtet zu haben. In Abwesenheit wurde er im März 1994 vom Zürcher Bezirksgericht zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.
Knapp ein Jahr später spürte CASH Lüthi in Marina del Rey bei Los Angeles auf. Der Frauenheld lebte als Terry R. Sexton in einer Luxuswohnung direkt am Meer. Wiederum liess er sich sein Leben von leichtgläubigen Anlegern unter absurden Renditeversprechen (200 Prozent pro Jahr) finanzieren. Mit deren Geld kaufte Lüthi alias Sexton eine stillgelegte Goldmine, und mit Dennis Hopper verhandelte er über eine Neuverfilmung von «Easy Rider».
Am 3. Februar 1995 setzten die US-Marshals seinem schönen Leben ein Ende. Sie holten ihn aus der Wohnung und steckten ihn in Auslieferungshaft. CASH hatte Wochen zuvor der Zürcher Bezirksanwaltschaft Lüthis Unterschlupf in Kalifornien mitgeteilt. Darauf wurde eine internationale Ausschreibung erlassen und über Bern in Washington um Rechtshilfe ersucht. Das US-Justizministerium erliess schliesslich einen provisorischen Haftbefehl.
Derweil wartete ein CASH-Reporter während Tagen in Marina del Rey auf die US-Marshals, um die Verhaftung von Lüthi zu dokumentieren. Der CASH-Bericht über die Verhaftung und sein Leben in den USA löste in der Schweiz ein grosses Medienecho aus. Lüthi kämpfte über ein Jahr in den USA gegen die Auslieferung in die Schweiz. Im Mai 1996 wurde er schliesslich ausgeliefert. Im Herbst akzeptierte Lüthi das Urteil und verzichtete auf einen Rekurs. Die Honorarbezüge seiner Ex-Anwältin Trix Ebeling beschäftigten später noch die Gerichte.