Passagiere, Alkohol, Leiche
Diese geheimen Codes benutzen Flugbegleiter

Reisen Menschen mit dem Flugzeug, bekommen sie meistens nicht genau mit, worüber sich die Flugbegleiter während der Arbeit unterhalten. Dabei lohnt es sich, einmal genau hinzuhören. Denn: Spezifische Geheimcodes verraten, was die Crew im Flugzeug gerade beschäftigt.
Publiziert: 29.01.2024 um 22:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2024 um 08:43 Uhr
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Codes sind in der Luftfahrt allgegenwärtig.
Foto: Keystone

Menschen tratschen gerne. Davon sind auch Flugbegleiter nicht ausgenommen. Weil sich die Crew zwischen den engen Sitzreihen jedoch nur schwer ungestört unterhalten kann, haben die Flugbegleiter spezifische Geheimcodes entwickelt, mit denen sie ihren Kolleginnen und Kollegen eine Botschaft übermitteln können.

Laut einer englischen Flugbegleiterin sind die Codes branchenweit bekannt, wie sie gegenüber «The Sun» erklärt. Sie reichen von Meldungen über eine attraktive Person an Bord, über einen Leichentransport bis zu einer Nachricht über einen unanständigen Passagier. Blick liefert eine Übersicht.

1

«Heisser Kaffee»

Eine Bezeichnung für besonders attraktive Passagiere lautet bei Flugbegleitern «heisser Kaffee». Zum Beispiel sagt man «Ich habe heissen Kaffee auf Sitzplatz 3B». Oder wenn man darauf hinweisen möchte, dass man den Passagier auf 4B ansprechend findet, könnte man sagen: «I might do 4 days in Belgium», in Anlehnung an den Sitzplatz des Fluggastes.

Eine Alternative für die gleiche Botschaft ist laut «The Sun» die Verabschiedung. Beim Verlassen des Flugzeugs wird dann statt «Auf Wiedersehen» das Wort «Cheerio» gerufen.

2

«Philip»

Benimmt sich ein Passagier an Bord unangemessen, wird er als «Philip» bezeichnet. In diesem Fall muss der Störenfried damit rechnen, den Rest des Fluges schlechter bedient zu werden. Die Beschreibung könne zur Anwendung kommen, wenn ein Gast beispielsweise zu viel trinkt und beginnt, herumzupöbeln. Die Bezeichnung leitet sich ursprünglich von «PILP» ab, was für «Passenger I’d Like to Punch» steht – also ein Passagier, den man am liebsten schlagen würde.

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Bei Notlagen an Bord gibt es ebenfalls verschiedene Codes, die zur Anwendung kommen. Sie können im Notfall alle Anwesenden schnell über eine ungewöhnliche Situation aufklären.

3

«Hugo» = «Human Gone»

«Hugo» bedeutet, dass sich eine Leiche im Flugzeug befindet oder ein Passagier noch an Bord verstorben ist. Der Name leitet sich aus «Human Gone» ab. Der Code wird vor allem im deutschen Flugraum benutzt. Im internationalen Raum werden tote Passagiere als «HR» bezeichnet, eine Abkürzung für «Human Remains», also sterbliche Überreste.

4

«Kaktus»

Sagt die Crew «Kaktus», muss man davon ausgehen, dass sich ein schwerwiegender medizinischer Notfall an Bord ereignet hat. Der Code wird verwendet, wenn sich der erkrankte Passagier in akuter Lebensgefahr befindet.

5

Zahlencodes

Nicht nur die Crew spricht in Codes. Sogenannte «Transpondercodes» sind für die Kommunikation zu den Radarlotsen extrem wichtig, besonders in prekären Situationen. Dafür gibt es vierstellige Zahlencodes.

7500 bedeutet: Das Flugzeug wurde entführt.

7600 bedeutet: Derzeit ist kein Funkverkehr möglich.

7700 bedeutet: Aktuell haben wir eine Notlage. (ene)

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