Die Spannung hing bei den Präsidiumswahlen der Juso in Trimbach SO in der Luft. Im Rennen standen die Baselbieterin Ronja Jansen (24) und die Aargauerin Mia Jenni (24). Im ersten Wahlgang erreichte keine der Kandidatinnen ein absolutes Mehr.
Folglich wurde Jansen im zweiten Wahlgang zur Präsidentin gewählt – mit 91 Stimmen der 192 anwesenden Delegierten. Damit übernimmt sie den Posten von Tamara Funiciello (29). Der Sieg Jansens war jedoch knapp: Ihre Rivalin Jenni erhielt 90 Stimmen.
Funiciello ermutigte in ihrer Abschiedsrede die nächste Juso-Generation: «Veränderung brauchen Mut. Sie brauchen Ideen. Und sie brauchen Menschen die daran glauben. Genau darum hat die Jusodas Potential zu ändern, was sie stört. Weil wir all das haben», wird die abtretende Präsidentin in einer Mitteilung der Partei zitiert.
Ronja Jansen sei die Vertreterin dieser neuen Generation. Auch wenn Tamara Funiciellos Arbeit in Zukunft fortgesetzt werden soll, will sich Jansen nicht darauf beschränken und hat eine klare Vision für die Zukunft : «Die Juso wird auch weiterhin laut für mehr Feminismus und die 99%-Initiative kämpfen. Wir müssen den Zusammenhang aufzeigen zwischen der drohenden Klimakatastrophe und dem kapitalistischen Wirtschaftssystem, dass sich nur nach den Profiten der Reichsten richtet.»
Keine Angst vor Hass
Umverteilung, Gerechtigkeit, Feminismus: Jenni und Jansen verkörpern das Parteiprogramm der Jungsozialisten. Die Jusofizierung der Mutterpartei sei denn auch der einzig richtige Weg, um die SP aus der Krise zu führen, sagten die Kandidatinnen im BLICK-Interview.
Beide Frauen verbindet auch die Bewunderung für die ehemalige Juso-Chefin Tamara Funiciello. Die beiden sind gefasst auf den Hass, der ihnen entgegenschlagen wird. Vorgängerin Funiciello habe ein grosses Netz an Unterstützern aufgebaut, welche der Juso-Präsidentin bei Angriffen den Rücken stärken. «Die Beschimpfungen zeigen nur auf, wie sexistisch die Grundhaltung unserer Gesellschaft ist», so Ronja Jansen.