Pächterin Andrea S. (33) hinterliess in der Tierpension Uettligen ein Chaos
Dreck, Schulden und Gammelfutter!

Insgesamt belaufen sich die Schäden auf über 100 000 Franken plus 13 unbezahlte Monatsmieten. Die Schuldige ist unauffindbar und kann deswegen auch nicht belangt werden.
Publiziert: 30.09.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:34 Uhr
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Andrea S. leitete acht Jahre die Tierpension in Uettligen BE. Dann tauchte sie ab.
Foto: Beat Michel/ZVG
Von Beat Michel

Wenn Stefan Büetiger (54) an seine ehemalige Pächterin Andrea S.* (33) denkt, wird er wütend. «Die Frau schuldet uns viel Geld. Sie ist 13 Monatsmieten im Rückstand und hat am Gebäude riesige Schäden hinterlassen», sagt der Aussendienst-Mitarbeiter. Er vertritt seine Familie im Kampf gegen die ehemalige Pächterin der Pension «Tierparadies Uettligen». Doch sie ist wie vom Erdboden verschluckt.

Andrea S. übernahm das Berner Tierparadies vor acht Jahren. «Fünf Jahre lang lief alles gut», sagt Büetiger. «Dann trennte sich ihr Freund von ihr. Von da an ging es bergab.»

Ab 2012 kamen die Zahlungen der Monatsmiete von 4200 Franken nur noch schleppend», erzählt Büetiger. Im August 2013 schliesslich hatten die Familie und die beauftragte Immobilienverwaltung genug. Sie kündigten Andrea S. auf den 1. September 2013.

Zur Übergabe des Tierheims tauchte sie gar nicht erst in Uettligen auf. Die Gründe wurden schnell klar: «Es war eine Katastrophe», erinnert sich Büetiger. «Alles war kaputt und schmutzig. Bei den Tiefkühlern hatte sie einfach den Stecker gezogen. Es stank fürchterlich. In einem der Tiefkühler lag Fleisch, das vor sich hingammelte.» Die Familie beauftragte eine Reinigungsfirma, um die Tierpension zu putzen. Wegen der vielen Mäuse musste zusätzlich ein Kammerjäger aufgeboten worden. Und ein Maler war nötig, um die Wände neu zu verputzen. «Insgesamt mussten wir für Schäden von über 100 000 Franken aufkommen», sagt Stefan Büetiger. Zusammen mit den nicht bezahlten Mieten ergibt das einen Betrag von 135 000 Franken. Über diese Summe wollte die Familie Andrea S. betreiben.

Das kann sie aber nicht. Andrea S. hat sich abgemeldet und ist untergetaucht. Das heisst, sie hat in keiner Gemeinde einen neuen Wohnsitz genommen – und so bleiben die Büetigers auf ihrer Forderung sitzen.

Aber sie haben Nachforschungen angestellt. Demnach soll sich Andrea S. im Berner Oberland aufhalten und dort in einer Bar arbeiten. Schwarz. Die Behörden können den geprellten Büetigers auch nicht helfen. Es gebe kein rechtliches Mittel, die Frau zur Rechenschaft zu ziehen. Solange sie keinen Wohnsitz hat, kann ihr kein Konkursbeamter die Betreibung zustellen.

Dabei sind Büetigers nicht die einzigen, die gerne wüssten, wo Andrea S. ist. BLICK weiss, dass sie  ihren Angestellten und Lehrtöchtern wiederholt den Lohn schuldig blieb. Auch ein Tierarzt und einige Lieferanten sitzen auf offenen Rechnungen.

Warum sie überhaupt in Zahlungsschwierigkeiten geriet, ist ein Rätsel. Die Tierpension lief nach Angaben von Bekannten  gut und hatte viele Ferientiere. Andrea S. habe aber einen aufwendigen Lebensstil gepflegt.

*Name der Redaktion bekannt

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