Ohne Schwimmweste auf der Reuss unterwegs
Böötler kassiert 1300 Franken Busse

Dass er auf einer Bootstour keine Schwimmweste dabei hatte und sein Boot nicht beschriftet war, kommt einen Aargauer teuer zu stehen. Was eigentlich 90 Franken kostet, wird ihm mit 1300 Franken berechnet. Grund für die Höhe der Busse ist ein Polizeieinsatz.
Publiziert: 15.02.2022 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2022 um 11:32 Uhr
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Ein Aargauer erhielt eine Busse von 1300 Franken, weil er keine Schwimmwesten bei sich hatte und sein Boot nicht beschriftet war (Symbolbild).
Foto: keystone-sda.ch

An einem warmen Tag im vergangenen August wollte ein 28-jähriger Aargauer mit seiner Mutter auf der Reuss mit einem Gummiboot von Bremgarten AG nach Gebenstorf AG fahren.

Die beiden führten keine Schwimmwesten oder Rettungsring mit sich und vergassen auch, ihr Boot mit ihrem Namen und Adresse anzuschreiben. Was seit 2020 Gesetz ist, wird mit einer Busse geahndet. Fehlende Schwimmwesten kosten 50 Franken, ein nicht beschriftetes Boot 40.

Der Aargauer aber bezahlte 500 Franken Busse zudem 500 Franken für die Verfahrenskosten und 311 Franken Polizeikosten. Grund für die Mega-Busse: Die Böötler lösten einen grössere Polizeieinsatz aus. Der Beschuldigte hatte nämlich massiv Alkohol getrunken und seine Paddel verloren.

«Nur mit Glück zu keinen Toten geführt hat»

So trieben die beiden manövrierunfähig auf der Reuss. «Sowohl er als auch seine Mutter begaben sich ins Wasser und konnten sich mit Mühe und Not an Land retten. Dieses ganze Szenario hat eine grössere Polizeiaktion ausgelöst» erklärt Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken in der «Aargauer Zeitung».

Die Staatsanwaltschaft habe von Däniken zufolge die Busse den Umständen und dem Verschulden der Böötler angepasst. «Diesem Strafbefehl liegt ein Ereignis zugrunde, das nur mit Glück zu keinen Toten geführt hat.»

Immer wieder passieren Bootsunglücke in der Schweiz. Wie ein anderer Fall aus dem vergangenen Jahr zeigt, können diese auch wesentlich tragischer ausgehen. Damals kenterte ein Schlauchboot mit einer fünfköpfigen Familie ebenfalls auf der Reuss. Dabei konnte sich ein siebenjähriges Mädchen nicht mehr retten und wurde tot geborgen – obwohl sie eine Schwimmweste trug. (obf)


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