Nicolas Müller - der grüne Rebell

Nicolas Müller ist wohl der unbekannteste Schweizer Sportstar. Trotzdem verdient er mehr als Didier Cuche. Jetzt tritt er in Zürich auf - bei freestyle.ch.
Publiziert: 26.09.2009 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:32 Uhr
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Von Mac Huber

Nicolas Müller? Ausserhalb der Freestyle-Szene kennt ihn kaum einer. Doch der 27-jährige Aargauer ist 2008 zum zweiten Mal zum Snowboarder des Jahres gewählt worden – und gilt als bestverdienender Wintersportler der Schweiz.

Ein unbekannter Sportstar – wie ist das möglich? Ganz einfach: Müller bestreitet kaum Wettkämpfe, schon gar nicht die medial beachteten Events des Internationalen Skiverbandes Fis. «Da wirst du in eine Schublade gepresst, kannst nicht mehr machen, was du willst», dozierte er schon mit 16 Jahren, als er die Schule verliess, um seine Freiheit abseits der Pisten und Halfpipes zu suchen.

Müller verdient mehr als Cuche

Er fand sie. In Snowboard-Filmen und Fach-Magazinen ist Müller zu einem der gefragtesten Stars geworden und hat mittlerweile die besser dotierten Verträge als Ski-Helden wie Didier Cuche und Co.

Müllers Philosophie: «Für mich geht’s beim Snowboarden nicht um Höhen oder Weiten, nicht um die Anzahl Rotationen oder einen neuen Trick, für mich gehts darum, einer Bewegung eine ganz persönliche Ästhetik zu verleihen.» Das nennt sich Style. Und Müllers Style ist beim Publikum hoch im Kurs.

«Ich kaufe nur Bio-Produkte»

Müller – ein Künstler, aber auch ein Vorreiter. Obwohl Teil der globalen Vermarktungsindustrie, lebt er den Umweltgedanken. «Ich kaufe nur biologische Produkte und bin überzeugter Vegetarier.« Seine Bretter liess er aus umweltschonendem Material fabrizieren. Und jüngst habe er sich in Brasilien «ein Stück Regenwald« gekauft, um es vor dem Abholzen zu schützen. Einen Sponsor für seine grüne Linie hat er nicht. «Es ist mein persönliches Engagement. Ich will der Natur möglichst viel von dem zurückgeben, was sie mir gegeben hat.«

Ein Sieg bei freestyle.ch, seinem Heimrennen, bei dem er 2001 triumphierte, sei deshalb «nicht so wichtig».

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