Städte dürfen bald Parkgebühren für Töffs und E-Bikes verlangen
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Extra-Einkommen für Städte:Bald drohen Parkgebühren für Töffs und E-Bikes

Neue Einkommensquelle für Behörden
Städte dürfen bald Parkgebühren für Töffs und E-Bikes verlangen

Städte und Gemeinden dürfen ab nächstem Jahr Parkgebühren für motorisierte Zweiräder erheben. Dies sei kontraproduktiv, sagen Kritiker. Betroffene Städte wiederum machen Platznot geltend.
Publiziert: 12.07.2020 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2020 um 11:10 Uhr
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Velos bleiben von den neuen geplanten Parkgebühren in Städten und Gemeinden verschont.
Foto: Keystone

Die Zeiten scheinen bald vorbei zu sein, dass auch Parkgebühren sparen kann, wer mit dem Töffli oder dem E-Bike statt dem Auto unterwegs ist. Denn der Bundesrat hat Städten und Gemeinden eine neue Einkommensquelle geöffnet. Ab nächstem Jahr dürfen diese auch Parkgebühren für motorisierte Zweiräder erheben.

Davon betroffen sind nicht nur Töfffahrer, sondern auch Lenker von Rollern, Mofas und schnellen E-Bikes mit einer Motorenhilfe von bis zu 45 Stundenkilometern, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Der Bundesratsentscheid erfolgt auf Drängen von Städten wie Bern, Luzern und Lugano, aus Platznot den Parkraum für motorisierte Zweiräder zu verteuern. Dies, weil die Zahl der Motorräder in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Heute sind in der Schweiz fast eine Million Töffs, Roller, Mofas und schnelle E-Bikes immatrikuliert.

«Ungerechtfertigt, unlogisch und kontraproduktiv»

Per 2021 wird die Parkgebührenpflicht von Autos auf motorisierte Zweiräder ausgeweitet. Dazu sollen nummerierte Parkplätze mit Parkuhren eingerichtet werden. Der Entscheid verärgert nicht nur Töfffahrer, die Parkuhren füttern werden müssen.

Verärgert ist auch Walter Wobmann (62), SVP-Nationalrat und Präsident der Föderation der Motorradfahrer. Solche Parkgebühren, sagt er, seien «ungerechtfertigt und auch unlogisch». Schliesslich würden Zweiräder viel weniger Raum als Autos brauchen. Motorräder mit Parkgebühren abzuschrecken sei «kontraproduktiv», so Wobmann.

Mit der grundsätzlich erlaubten Gebührenpflicht ist noch nicht gegeben, dass auch alle Städte diese einführen. Biel, St. Gallen oder Zürich beispielsweise würden sich reserviert zeigen. In der Limmatstadt dürften vorerst Autofahrer die Platznot quersubventionieren. Der Zürcher Stadtrat hat eben entschieden, das Parkieren von Autos in der Blauen Zone massiv zu verteuern. (kes)

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