Ökologische Produkte liegen im Trend», sagt Daniel Rüfenacht vom Schweizer Kleiderproduzenten ‹Switcher›. Der Markt gibt ihm Recht. Die Textilfirma mit Sitz in Lausanne produziert seit 15 Jahren «Fair-Trade»-Textilien, mit wachsender Nachfrage. «Die Anschläge vom 11. September 2001 haben die Denkweise der Menschen verändert». Nachhaltigkeit und Fairness seien auch im Handel wichtiger geworden. «In Zeiten von Terror und Krieg wollen die Leute wissen, woher die Produkte kommen». Immer mehr Konzerne reagieren darauf. Das grosse französische Versandhaus «La Redoute» hat seine Biolinie ausgebaut, genauso wie die schwedische Modemarke H&M, deren neu vergrössertes Öko-Sortiment ab März in den Läden hängt.
Öko-Kosmetik
Von einem wachsenden ökologischen Bewusstsein profitiert auch die Kosmetikbranche. Während der herkömmliche Markt nur marginal wächst, steigt der Umsatz bei den Naturkosmetika um fast 20 Prozent europaweit. Das bestätigt Caterina Gobbo von der Naturkosmetikfirma Dr. Hauschka. «Zunehmende Hautunverträglichkeit wie Allergien steigern das Bedürfnis nach ökologischen Produkten.»
Auch in der Kosmetik bestehe «ein Trend zu nachhaltigem und ethischem Konsum». Im Vergleich zur Kleiderindustrie fehlt der Kosmetikbranche aber ein einheitliches Öko-Gütesiegel. Der Begriff «Natur» ist nicht geschützt.
Öko-Shopping
Der grüne Lifestyle findet sich selbst in so simplen Erfindungen wie der Einkaufstasche wieder. «Der Konsument kauft sich einen Shopping-Bag, den er immer wieder benutzen kann. Dadurch wird die Wegwerftüte überflüssig», sagt Rahel Stanig von der Schweizer Firma Freitag. Seit Ende 2006 produziert Freitag eine wieder verwendbare Einkaufstasche. Die Idee scheint den Konsumenten zu gefallen, der Absatz läuft gut. Dabei wird Ökologie bei Freitag ohnehin gross geschrieben. Der Taschenfabrikant recycelt Material aus dem Strassenverkehr, so zum Beispiel Lastwagenplanen oder Sitzgurte.
Wie weit eine Firma mit nachhaltigen Visionen gehen kann, zeigt das Beispiel von Switcher. In den nächsten sechs Monaten erscheinen 500000 Artikel aus CO2-neutralem Herstellungsverfahren.