Katzenstreu, Etiketten von Früchten und Gemüse – und Tetrapacks. Das ist alles, was man in Moni Altermatts (36) Müll findet. Kehrichtsäcke muss die Baslerin selten schleppen – denn pro Monat produziert sie gerade mal 800 Gramm Abfall.
Die junge Mutter wollte etwas ändern, nachdem sie die Überbleibsel ihrer Einkäufe immer mehr frustrierten: «Ich hatte immer einen Berg voller Verpackungsmüll zu Hause.» Deswegen schloss sie sich dem Umwelt-Verein «ZeroWaste» an, der einen Alltag ohne unnötigen Müll propagiert.
Genauer Einkaufsplan
Doch monatlich nur 800 Gramm Abfall zu produzieren, ist nur möglich mit viel Disziplin, Aufwand und vorausschauendem Denken. Ihre Einkäufe erledigt sie zweimal pro Woche und kauft dabei immer nur die benötigten Mengen. Dafür braucht sie einen genauen Plan, wo sie welche Lebensmittel einkauft. Ihre erste Anlaufstelle ist immer ein Laden in Basel, der komplett auf Verpackungen verzichtet – oder eben der Wochenmarkt. Dort kriegt sie alle Lebensmittel ohne Plastikverpackung. Zum Detailhändler geht sie erst, wenn sie an anderen Orten etwas nicht erhält.
Für den Einkauf ist Moni Altermatt bestens ausgestattet: «Aus altem Vorhangstoff habe ich selber Stoffsäcke genäht, die ich für Früchte und Gemüse verwende – so brauche ich keine Plastiksäcke. Für Eier nehme ich meinen eigenen Eierkarton mit. Wenn man ihn nicht im Kühlschrank aufbewahrt, hält er mindestens ein Jahr, und am Ende kann man ihn sogar kompostieren.»
Tücher, Gläser und Behälter
Lebensmittel wie Zucker oder Linsen füllt sie im Unverpackt-Laden direkt in ihre verschliessbaren Gläser ab. Den Käse kauft sie mit einem Bienenwachstuch, und im Coop wird ihr sogar das Fleisch in saubere Behälter übergeben. So vermeidet sie sehr viel Verpackungsmüll. Für den Kaffee setzt sie auf einen kleinen Vollautomaten, der nicht viel Platz braucht und feinen Kaffee mahlt: «So spare ich täglich etwa vier Alu-Kapseln.»
PET-Flaschen kauft sie nur im Notfall: «Mein Mann und ich mögen sowieso keine Süssgetränke. Und wenn wir Gäste haben, machen wir selber Eistee.» Kauft sie unterwegs trotzdem mal eine PET-Flasche, verwendet sie diese danach weiter. Eine ausgediente Flasche hat sie zum Beispiel mit roten Linsen gefüllt, die nun als Baby-Rassel dient. Die einzige Sünde der gebürtigen Deutschen: Sie kommt nicht ohne ihre geliebten Kekse aus – trotz Verpackung.
Selbst im Bad wird experimentiert
Auch im Badezimmer hat Altermatt Lösungen gefunden. Unter der Dusche verwendet sie feste Shampoos. Sie sehen aus wie ein Seifenstück und sind unverpackt erhältlich. Deo möchte sie zukünftig selber herstellen. Dafür brauche man nur Natron, Wasser und ein paar Tropfen ätherisches Öl.
Dennoch: Trotz Zero Waste haben Gesundheit und Hygiene für sie Priorität. Deshalb sei es nicht immer einfach, das passende Produkt zu finden: «Die Alternativen für Zahnpasta haben mich zum Beispiel nicht überzeugt, darum verwende ich die normalen Tuben.»
Ihr Mann hat sich an ihren Lebensstil gewöhnt – und unterstützt sie dabei. Auch wenn er selbst nicht bis in die letzte Konsequenz danach lebt. Moni Altermatt will weiter auf Verpackungen verzichten. «Man fühlt sich einfach viel leichter!»
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