Frau lag leblos in Wohnung in Effretikon ZH
Beliebter Arzt (87) soll Partnerin (†82) getötet haben

Eine Frau wurde tot in einer Wohnung in Effretikon aufgefunden. Es steht ein Tötungsdelikt im Vordergrund. Blick-Recherchen zeigen: Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen beliebten Arzt aus der Region.
Publiziert: 06.09.2024 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2024 um 17:36 Uhr
Die Polizei wurde am frühen Morgen zu einer Wohnung in Effretikon gerufen.
Foto: Beat Michel
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Die Kantonspolizei Zürich war am Freitagmorgen mit einem Grossaufgebot in Effretikon im Einsatz. Wie sie in einer Mitteilung schreibt, steht ein Tötungsdelikt im Vordergrund.

Ein 87-jähriger Mann hatte um 3.30 Uhr am Freitagmorgen der Einsatzzentrale von Schutz & Rettung Zürich gemeldet, dass seine Lebenspartnerin nicht mehr atme. Die sofort ausgerückten Polizisten und der Rettungsdienst fanden in der Wohnung eine leblose Frau. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse ist davon auszugehen, dass die 82-jährige Schweizerin getötet wurde. Der mutmassliche Täter und Lebensgefährte, ebenfalls Schweizer, wurde festgenommen.

Die genauen Umstände und Hintergründe der Tat sind laut der Polizei noch unklar.

«Ich bin schockiert»

Blick-Recherchen zeigen: Bei der Toten handelt es sich um Ida K.*, beim Verhafteten handelt es sich um Bruno L.*, Lebenspartner der Seniorin. L. ist ein Arzt aus der Umgebung. «Ich bin schockiert. Es ist die Lebenspartnerin des Arztes. Wir haben keine Ahnung, was passiert ist. So viel Polizei wegen des netten Arztes», sagt ein Nachbar zu Blick.

Das Opfer, die 82-jährige Schweizerin Ida K., war eine begeisterte Wanderin. Bis vor einigen Jahren leitete die Frau eine Senioren-Wandergruppe. Mit rund 20 Gleichgesinnten aus Effretikon brach die Frau über 20 Mal im Jahr zu sportlichen Ausflügen auf. «Ich wandere schon seit Jahrzehnten und kann darum aus einem grossen Fundus schöpfen», sagte die Frau 2015 in einem Interview mit einer Regionalzeitung.

Weiterhin als Arzt tätig

Trotz seines hohen Alters praktiziert Bruno L. weiter in seiner Praxis. In einem Porträt einer Lokalzeitung über ihn, sagte der Arzt selber über sich, dass er für seine Arbeit lebe. Im Quartier wird berichtet, er sei ein besonders guter Diagnostiker und habe immer ein offenes Ohr für seine Patienten. Darunter auch diejenigen, die mit dem Gedanken an einen begleiteten Tod nachdenken. Er arbeitete mit einem Sterbehilfe-Verein zusammen.

Die viele Zeit in seiner Praxis war auch der Grund für das Ende seiner ersten Ehe. Eine zweite Beziehung mit einer Frau aus seinem Arbeitsumfeld scheiterte ebenfalls. Nun lebe Bruno L. schon seit mehreren Jahren bei Ida K. in der Wohnung. Die beiden seien jedoch nicht verheiratet. Dass der liebe, zugewandte Mediziner im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt, festgenommen wurde, können die Nachbarn der Toten nicht glauben. Er habe nie einen Streit oder Ähnliches gehört, so ein Nachbar zu Blick. 

* Namen geändert

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