Darum gehts
- Zwei Menschen wurden in Deutschland bei einem Messerangriff schwer verletzt
- Der mutmassliche Täter wurde festgenommen, keine Gefahr für Öffentlichkeit
- Tatort: Mellrichstadt, hat rund 5000 Einwohner
Zwei Menschen im Alter von 55 und 62 seien schwer verletzt, teilte die Polizei Unterfranken (Bayern) mit. Zunächst hatten die Ermittler von insgesamt vier Schwerverletzten berichtet. Andere Mitarbeiter überwältigten ihr zufolge den Angreifer und hielten ihn fest, bis die Polizei eintraf.
Die Polizei sprach von einem «spitzen Gegenstand» als Tatwaffe. Der mutmassliche Täter, ein 21 Jahre alter Deutscher, sei am Tatort festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht. Die Tatwaffe, ein Messer, wurde sichergestellt.
Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft. Der mutmassliche Täter soll laut Polizei am Mittwoch vor einen Ermittlungsrichter am Amtsgericht kommen, der dann über die Untersuchungshaft entscheiden sollte. Die Ermittler sicherten ausserdem Spuren am Tatort und durchsuchten die Wohnung des jungen Mannes.
Motiv unklar
Der Angriff bei dem regionalen Netzbetreiber Überlandwerk Rhön im bayerischen Mellrichstadt war der Polizei am Morgen gegen 7.30 Uhr gemeldet worden. Es handelt sich sowohl bei Täter als auch Opfern um Mitarbeiter des Unternehmens.
Es rückten zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte aus. «Die Versorgung der Verletzten hat oberste Priorität, genauso wie die Klärungen der genauen Umstände der Tat», sagte der Polizeisprecher.
«Traumatisches Erlebnis für die ganze Region»
Offen blieb zunächst, was das Motiv für die Tat gewesen sein könnte. In dem Ort an der Grenze zum Bundesland Thüringen leben rund 5600 Menschen. «Es ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, es ist sehr familiär», sagte der Polizeisprecher.
Der Bürgermeister von Mellrichstadt, Michael Kraus, zeigte sich schockiert. Am Tatort sagte er der «Main-Post»: «Es ist eine absolute Katastrophe, mir fehlen die Worte.» Landrat Thomas Habermann sagte der Zeitung am Telefon: «Das ist ein traumatisches Erlebnis für die ganze Region.» Den christdemokratischen Politiker erreichte die Nachricht demnach auf einer Reise in Brüssel. Diese brach er daraufhin ab.
Besonders tief sitzt der Schock bei den zahlreichen Mitarbeitern, die Zeuginnen und Zeugen der Tat wurden. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung betreue 50 Menschen, die in der Firma gewesen oder anderweitig betroffen seien, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Auch Einsatzkräfte seien darunter. Die Polizei richtete für Angehörige und die Bevölkerung eine Anlaufstelle in einer Festhalle in der Nähe des Bahnhofs ein.