Luftverkehr
Flughafen Zürich übergibt das Zepter an CFO Lukas Brosi

Der Flughafen Zürich setzt bei der CEO-Nachfolge auf eine bewährte Kraft aus den eigenen Reihen. Finanzchef Lukas Brosi wird den abtretenden Stephan Widrig auf dem Chef-Posten beerben. Gleichzeitig muss der Flughafen nun einen neuen Finanzchef finden.
Publiziert: 27.01.2023 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2023 um 10:13 Uhr

Der 44-jährige Brosi ist bereits seit 2009 für den Flughafen in Kloten tätig und seit 2017 als Finanzchef Mitglied der Geschäftsleitung. Damit hofft der Flughafenbetreiber auf einen reibungslose Übergabe an der Spitze, wie aus einer Meldung vom Freitag hervorgeht.

In seiner heutigen Funktion sei Brosi bereits in alle strategischen Vorhaben des Unternehmens involviert, heisst es. Nebst dem Finanzbereich habe er auch die Digitalisierung sowie den Bereich 'Nachhaltigkeit & Umwelt' verantwortet.

Bei Marktbeobachtern kommt die Vertrautheit Brosis mit den strategischen Projekten am Flughafen gut an. So werten etwa die Experten der Bank Vontobel und der Zürcher Kantonalbank die Nachfolgelösung positiv.

Foto: GAETAN BALLY

Der zuständige ZKB-Analyst verweist auf die langjährige Erfahrung in diversen Positionen im Unternehmen. Aus seiner Sicht hatte Brosi denn auch massgeblich Anteil daran, dass der Flughafenbetreiber erfolgreich durch die Corona-Krise navigierte.

Ende April wird die Stabsübergabe erfolgen und Brosis Vorgänger Widrig den Flughafen nach acht Jahren an der Spitze auf eigenen Wunsch in Richtung Allreal verlassen. Er übernimmt beim Immobilienkonzern das Zepter vom abtretenden CEO Roger Herzog.

Mit dem Weggang von Stephan Widrig geht beim Flughafen Zürich eine Ära zu Ende. Unter seiner Führung stellte der Konzern nicht nur das Grossbauprojekt «The Circle» auf die Beine, sondern meisterte auch die Corona-Pandemie.

Das Circle-Projekt wurde ins Leben gerufen, kurz bevor Widrig anfangs 2015 die Führung beim Flughafen in Kloten übernahm. 2020 wurde der Milliarden-Bau eingeweiht, wenn auch mit drei Jahren Verspätung. Er soll die Abhängigkeit des Unternehmens vom Fluggeschäft weiter reduzieren.

Im Glasbau des japanischen Stararchitekten Riken Yamamoto finden sich neben diversen Shopping-Möglichkeiten Restaurants, Hotels und ein grosses Kongresszentrum. Zudem sind allerlei Firmen eingemietet, etwa die Tech-Giganten Microsoft und SAP.

Gerade in der Coronakrise kam das Projekt dem Flughafen zugute. Der Bau helfe dem Unternehmen, in der Krise über andere Wege Geld einzunehmen als über das klassische Fluggeschäft, sagte Widrig damals, als der Flugverkehr zeitweise fast komplett zum Erliegen kam.

Ungeschoren kam aber auch der Flughafen Zürich nicht davon: in den Jahren 2020 und 2021 standen Verluste von 69 Millionen und 10 Millionen Franken zu Buche, nachdem 2019 noch ein Gewinn von 310 Millionen resultiert hatte.

Doch die Krise scheint überstanden: Im ersten Halbjahr 2022 erzielte der Konzern wieder einen Gewinn von 55 Millionen und für das Gesamtjahr stellte Noch-CEO Widrig ein Plus im dreistelligen Millionen-Bereich in Aussicht. Für das laufende Jahr 2023 rechnet er mit einer Fortsetzung des positiven Trends.

(SDA)

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