Krebsbehandlung
Mit Sauerstoff gut versorgte Tumoren bilden weniger Metastasen

An der Uni Basel ist eine Entdeckung gemacht worden, welche die Krebstherapie entscheidend verbessern könnte: Erhöht man die Sauerstoffversorgung eines Tumors, wandern weniger Metastasen ab. Denn diese bilden sich, weil Tumore schlecht mit Sauerstoff versorgt sind.
Publiziert: 08.09.2020 um 17:02 Uhr
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Basler Forscher haben eine wegweisende Entdeckung gemacht: Metastasen bilden sich, wenn Tumoren schlecht mit Sauerstoff versorgt sind. Erhöht man die Blutversorgung zum Tumor, wandern die Metastasen nicht mehr ab. Bewiesen wurde das an Brustkrebs-Mäusen. (Symbolbild)
Foto: BARBARA GINDL

Krebsgeschwüre mit Sauerstoff zu versorgen, könnte den Basler Forschenden zufolge die Bildung von Metastasen bremsen, wie Nicola Aceto vom Departement Biomedizin der Universität Basel mitteilte. Das Team testete dies für Brustkrebs.

Metastasen entstehen aus Grüppchen von Krebszellen, die sich vom Primärtumor ablösen und über die Blutbahn in neues Gewebe einwandern. Fachleute sprechen von Clustern von zirkulierenden Tumorzellen (CTCs).

Im Mausmodell hat der Ansatz der Basler Forschenden zumindest funktioniert: «Wie erwartet reduzierte sich dadurch die Zahl der abgelösten CTC-Cluster, die Mäuse bildeten weniger Metastasen aus und überlebten länger». Allerdings mit einem Wermutstropfen: Der nun besser versorgte Primärtumor vergrösserte sich deutlich.

«Dies ist ein provokantes Ergebnis», sagte Aceto. Die nächste Herausforderung sei deshalb, die Erkenntnisse in das klinische Umfeld zu übertragen. Die Forschenden spekulieren aber darauf, dass Substanzen, die die Sauerstoffzufuhr in den Tumor verbessern, die Entstehung von Metastasen bei Brustkrebs bremsen könnten.

http://dx.doi.org/10.1016/j.celrep.2020.108105

(SDA)

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