Nicht Transparenz, sondern Taten und deren Vertuschung fügten der Kirche Schaden zu, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Samstag vor Papst Franziskus und den anderen Teilnehmern des Spitzentreffens im Vatikan.
"Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist zu einem nicht geringen Teil auf den Machtmissbrauch im Bereich der Verwaltung zurückzuführen", sagte Marx.
Die Verwaltung habe nicht dazu beigetragen, dass der Sendungsauftrag der Kirche erfüllt werde, sondern dass dieser «verdunkelt» und unmöglich gemacht wurde: «Akten, die die furchtbaren Taten dokumentieren und Verantwortliche hätten nennen können, wurden vernichtet oder gar nicht erst erstellt."
"Festgelegte Verfahren und Prozesse zur Verfolgung von Vergehen wurden bewusst nicht eingehalten, sondern abgebrochen oder ausser Kraft gesetzt", kritisierte Marx in seinem Vortrag. «Die Rechte von Opfern wurden gleichsam mit Füssen getreten und sie der Willkür Einzelner ausgeliefert. Dies sind alles Geschehnisse, die dem zutiefst widersprechen, wofür die Kirche stehen sollte."
Die Menschen müssten der Kirchenverwaltung «vertrauen» können, forderte Marx. Nachvollziehbarkeit und Transparenz seien «alternativlos".