Nach der jüngsten Eskalation des Kaschmir-Konflikts sprach Modi am Donnerstag von einem «Feind, der Indien destabilisiere» wolle. «Jeder Inder sollte sich wie eine Wand, wie ein Felsen diesen Zielen entgegenstellen.» Indien werde «geschlossen kämpfen und geschlossen siegen». Das ganze Land stehe «mit unseren Soldaten».
Beide Seiten angeblich zum Dialog bereit
Pakistan sendete gleichzeitig Signale zur Beruhigung der Lage beitragen. Islamabad sei bereit, den festgesetzten indischen Piloten freizulassen, sollte dies helfen, die Spannungen abzubauen, sagte der pakistanische Aussenminister Shah Mehmood Qureshi am Donnerstag.
Gleichzeitig sei der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan zu einem Telefongespräch mit dem indischen Premierminister Modi bereit. Man wolle alles tun, was hilfreich sei, um Frieden wieder herzustellen, sagte Qureshi.
Die Spannungen zwischen den verfeindeten Atommächten Indien und Pakistan hatten sich in den vergangenen Tagen zugespitzt. Nachdem Indiens Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag zum ersten Mal seit 1971 einen Angriff auf pakistanischem Gebiet geflogen hatte, schoss Pakistan nach eigenen Angaben am Mittwoch zwei indische Kampfflugzeuge ab.
Khan hatte bereits am Mittwoch in einer Fernsehansprache Indien Gespräche angeboten. Indiens Regierung um die hindu-nationalistische Partei BJP von Premierminister Modi steht allerdings unter Druck, Stärke zu zeigen, weil in wenigen Monaten eine Parlamentswahl ansteht.
In den vergangenen Tagen, so auch in der Nacht zu Donnerstag, gab es Berichte über Schusswechsel und Truppenbewegungen entlang der De-facto-Grenze in Kaschmir.
Kaschmir-Konfikt neu angeheizt
Der Konflikt zwischen den Erzrivalen und Atommächten Indien und Pakistan ist zuletzt gefährlich eskaliert. Beide Seiten setzen ihre Luftwaffe ein und erklären, Flugzeuge der anderen Seite abgeschossen zu haben.
Der Konflikt dreht sich um die umstrittene Region Kaschmir und um mutmassliche Terrorunterstützung. Indien flog am Dienstag nach eigenen Angaben Luftangriffe in Pakistan, wo ein Lager der Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed (Armee Mohammeds) nahe der Stadt Balakot unter Beschuss genommen wurde. Die Gruppe hatte den Anschlag vom 14. Februar für sich reklamiert, bei dem 41 indische Sicherheitskräfte getötet wurden.