Es gebe viele Organisationen, in denen die Jugendlichen politisch aktiv werden könnten, sagte Sommaruga. Vor allem bei Themen wie Umwelt, Transport oder Datenschutz zähle sie auf deren Beteiligung, damit nicht nur die Ansichten der über 50-Jährigen in Betracht gezogen würden.
Sommaruga drehte den Spiess aber auch um und fragte die Jugendlichen ihrerseits, was die Politik unternehmen müsste, damit sie sich öfter am politischen Leben beteiligen würden. Eine junge Frau plädierte dabei für eine bessere staatspolitische Ausbildung an den Schulen als Bedingung für ein politisches Engagement.
Auch die Teilnahme an der Jugendsession sei ein wichtiger Beitrag zum politischen Leben, sagte Sommaruga gemäss einer Mitteilung vom Samstag. Und das Engagement und die Solidarität der jungen Menschen während der ersten Welle der Coronavirus-Pandemie hätten sie sehr gerührt. «Ihr gebt mir Kraft», sagte die Bundespräsidentin.
Die Jugendsession findet seit 1991 jedes Jahr statt. Normalerweise diskutieren 200 Jugendliche aus allen Landesteilen im Bundeshaus während vier Tagen über ihre Forderungen an die Politik und verabschieden am Schluss eine Resolution.
In diesem Jahr fanden neben der Diskussion mit der Bundespräsidentin - ebenfalls virtuell - zahlreiche Workshops statt, die von Amnesty International und der Schweizerischen Unesco-Kommission organisiert worden waren.
Der Prix Jeunesse ging dieses Jahr an die 56-jährige St. Galler SP-Nationalrätin Barbara Gysi. Für sie sei die Wahl «eine Verpflichtung», sich noch stärker für die Anliegen der Jungen zu engagieren, wird sie in der Mitteilung zitiert.
(SDA)