Jugendpsychologe über Rückkehr von Sarina (14) aus Utzigen BE
Ausbüxen wird mit Befreiung assoziiert

Sarina (14) aus Utzigen BE büxte aus. Nach drei Tagen wurde sie wohlauf gefunden. Jugendpsychologe Allan Guggenbühl (65) erklärt, wieso Jugendliche abhauen und was Eltern tun können.
Publiziert: 17.09.2017 um 23:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:15 Uhr
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Jugendpsychologe Allan Guggenbühl (65) sagt, man solle ausgebüxte Jugendliche nicht bestrafen.
Foto: GAETAN BALLY
Gabriela Battaglia

Für Eltern gibt es kaum etwas Schlimmeres, als wenn ihre Kinder spurlos verschwinden. Doch es passiert immer wieder. «13- bis 18-Jährige sind in einem Unruhealter. Träume und Fantasien sind wichtig», erklärt der Jugendpsychologe Allan Guggenbühl (65). Ausbüxen werde mit Befreiung assoziiert. «Das hat eine hohe Attraktivität. Die Jugendlichen sagen sich: ‹Ich mache jetzt mal etwas völlig anderes.›»

Es gebe verschiedene Gründe für ein Ausbüxen: «Bei Mädchen steckt vielfach auch eine Beziehung dahinter.»

Fast alle sagen irgendwann: «Ich hau ab»

Für die Eltern ist es allerdings schwierig, etwas dagegen zu tun. Das Problem sei, dass die Jugendlichen für sich behalten, dass sie ausbüxen wollen. «Fast alle in diesem Alter sagen zwar irgendwann mal zu den Eltern: ‹Jetzt verreise ich.›» Doch ob sie es wirklich tun, wisse man nie.

Etwas können Eltern aber trotzdem tun. «Wichtig ist, dass man den Jugendlichen einbläut, dass sie ein Lebenszeichen geben, sonst machen die Eltern Furchtbares durch. Ausserdem kommt es zu kostspieligen Polizeiaktionen.»

Wenn der ausgebüxte Jugendliche dann zurückkehrt, soll man erst einmal sagen, dass man froh sei, dass er zurück ist. Die Jugend neige dazu, über die Stränge zu hauen. «Strafen ist generell keine Antwort auf so ein Verhalten.»

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