Isabell Felder (21) wurde Spenderlunge transplantiert
«Ich kann wieder atmen!»

Noch im März schien die Lage für Isabell Felder hoffnungslos. Sie wartete verzweifelt auf eine Spenderlunge. Nun ist der Wunsch der 21-Jährigen in Erfüllung gegangen.
Publiziert: 21.07.2019 um 12:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 16:38 Uhr
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Überglücklich: Isabell Felder nach der Operation im Zürcher Unispital.
Foto: zvg
Peter Padrutt und Joel Probst

Auf ihrem T-Shirt prangt «Unlimited». Unbegrenzt. Grenzenlos ist auch ihre Freude: Die 21-jährige Isabell Felder hat im letzten Moment eine neue Lunge geschenkt bekommen! «Ja, ich kann wieder atmen. Das Gefühl ist unbeschreiblich», sagt die junge Frau strahlend zu BLICK.

Die gelernte Verkäuferin kam mit der Erbkrankheit zystische Fibrose zur Welt, einer genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung, die ihre Lunge langsam zerstörte. Seit Anfangs Jahr war sie auf der Warteliste für eine Lunge. Als BLICK sie im März zuhause besuchte, ging es ihr bereits sehr schlecht. Einfache Dinge wie Treppensteigen waren nicht mehr möglich. Felder brauchte rund um die Uhr Sauerstoff. Kurz darauf kam sie sogar auf die Dringlichkeitsliste für eine neue Lunge.

«Operation war komplizierter als gedacht»

Vor einer Woche war das rettende Organ endlich eingetroffen. Isabell Felder wurde am Zürcher Universitätsspital von Professor Ilhan Inci und seinem Team in einer rund achtstündigen Operation die neue Lunge transplantiert. Bereits drei Tage später konnte sie von der Intensivstation auf die normale Abteilung verlegt werden. 

«Die Operation war komplizierter als gedacht», sagt Ilhan Inci, der neue Leiter der Lungentransplantations- Chirurgie am Unispital Zürich. «Aber wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat. Die Patientin hat grosse Fortschritte gemacht – es geht ihr schon sehr gut.»

Jetzt will sie sich ein Velo kaufen

In ein paar Wochen darf sie schon nach Hause. «Ich bin so glücklich, dass ich bald ein selbständiges Leben führen kann. Ohne, dass ich auf andere angewiesen bin», sagt sie lachend. Ein Velo will sie sich kaufen und damit durch die Gegend strampeln. Ganz einfach bleibt ihr Leben aber nicht. Als Lungentransplantierte muss sie ein Leben lang zahlreiche Medikamente einnehmen, damit das Organ nicht abgestossen wird. Auch engmaschige Kontrollen sind nötig.

«Meine Gedanken sind jetzt vor allem bei meiner Spenderin oder meinem Spender. Dieser Mensch hat zu Lebzeiten einen Organspenderausweis ausgefüllt», sagt sie nachdenklich. Isabell Felder holt tief Luft, fügt an: «Ich werde auf die Spenderlunge sehr gut aufpassen, das verspreche ich.»

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