Interview mit Valentino
«Beim Coiffeur ergeben sich tolle Gespräche»

Publiziert: 06.03.2008 um 10:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:36 Uhr
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Von Kaye Anthon
Seit 27 Jahren trägt er die Haare als Chignon: Coiffeur Valentino. Für «heute» schreibt er ab nächsten Montag monatlich einen Exptertentipp. Hier sagt er uns schon mal, welche Promis in Sachen Haar top oder flop sind.

«heute»: Ist «Valentino» eine Kunstfigur?
Valentino: Nein. Über so viele Jahre hätte ich das nicht spielen können. Ich bin so.

Dieser Valentino scheint ein Paradiesvogel zu sein. Wie beschreibst du dich selber?
Auf keinen Fall als Paradiesvogel – der wäre zu farbig. Ich bin ein Südländer. In Brasilien oder Italien falle ich gar nicht auf – dort sind alle so. Ich bin offen, lustig und manchmal laut. In der Schweiz bin ich eben ein bisschen bunter als die Wolken und die Mehrheit der anderen.

1993 hast du die Schere aus der Hand gelegt, um dich um deine Firma zu kümmern. Vermisst du die Arbeit im Salon?
Klar, immer wieder. Haare schneiden ist etwas sehr schönes, vor allem der Kundenkontakt – und wie ein Künstler konnte ich etwas kreieren. Beim Haare schneiden ergeben sich tolle Gespräche!

Warum schneidest du dann nicht wieder?
Meine Arbeit ist heute das Management, ausserdem machen das jetzt meine Coiffeure. Ich schneide nur meiner Tochter und meiner Freundin die Haare, und das meistens spontan.

Wie hältst du dich denn über Trends auf dem Laufenden?
Wenn man das Auge hat, erkennt man Trends. Es gibt Tendenzen, die an Promis aufgehängt werden. Der Coiffeur kreiert keinen Trend – sondern der Träger. Wir müssen und sind auch immer «à jour».

Ein Vorbild in Sachen Frisur?
Madonna – sie ist eine Vorreiterin der Veränderungen. Bei den Männern? Brad Pitt. Er trägt in jedem Film eine andere Frisur und sieht immer gut aus.

Dein Geschäftsgeheimnis?
Leistung. Ich war nie der Beste – aber zu den Guten gehörte ich, hoffe ich. Viel, viel Leistung zahlt sich irgendwann aus.

Dein Zopf ist dein Markenzeichen...
Das ist kein Zopf, sondern ein Chignon (lacht). Den trage ich seit 27 Jahren. Meine Haare sind fast nicht zu bändigen. Der Chignon ist bequem, praktisch und sieht sauberer aus. Obwohl es jetzt langsam Zeit für eine Veränderung wird.

Wenn du etwas an deiner Vergangenheit ändern könntest: Was wäre es?
Nichts. Es war schon «cheibe guet» (grins). Ich war ein Lausbub und habe später doch einiges erreicht. Vielleicht würde ich noch mehr Gas geben – noch mehr lernen. Ich habe zum Beispiel nie studiert.

Zur Person
Valentino (47) ist als Sohn italienischer Einwanderer in der Schweiz geboren. Claudio Scattina, so sein bürgerlicher Name, war «en Luusbueb und en schlächte Schüeler». Nachdem ihn seine Tante, eine Coiffeuse, mit an ihren Arbeitsplatz genommen hatte und er dort 40 Frauen in einem Raum gesehen hatte, beschloss er, Coiffeur zu werden. Er nahm den Namen seines Vorbildes, des Stummfilm-Stars Rodolpho Valentino an («weil der so viele Frauen hatte») und machte eine Anlehre. 19-jährig eröffnete er seinen ersten Salon im Zürcher Seefeld. Heute besitzt er unter der Marke «Mondo Valentino» zehn Beauty-Betriebe und eine Marketing- und Eventagentur. Er beschäftigt 90 Mitarbeiter.
Valentino (47) ist als Sohn italienischer Einwanderer in der Schweiz geboren. Claudio Scattina, so sein bürgerlicher Name, war «en Luusbueb und en schlächte Schüeler». Nachdem ihn seine Tante, eine Coiffeuse, mit an ihren Arbeitsplatz genommen hatte und er dort 40 Frauen in einem Raum gesehen hatte, beschloss er, Coiffeur zu werden. Er nahm den Namen seines Vorbildes, des Stummfilm-Stars Rodolpho Valentino an («weil der so viele Frauen hatte») und machte eine Anlehre. 19-jährig eröffnete er seinen ersten Salon im Zürcher Seefeld. Heute besitzt er unter der Marke «Mondo Valentino» zehn Beauty-Betriebe und eine Marketing- und Eventagentur. Er beschäftigt 90 Mitarbeiter.
Roman Kilchsperger
Er sollte seine Haare ein wenig länger tragen – und sich eine geschmeidigere Frisur schneiden lassen. Er hat schon ein markantes Gesicht und eine grosse Nase. Mit längeren Haaren würde er süsser aussehen.
Er sollte seine Haare ein wenig länger tragen – und sich eine geschmeidigere Frisur schneiden lassen. Er hat schon ein markantes Gesicht und eine grosse Nase. Mit längeren Haaren würde er süsser aussehen.
Patricia Schmid
Sie hat einen trendy Haarschnitt. Ich finde, er steht ihr gut. Der Stil ist leicht französisch – und passt zu ihr. Sie ist ein wenig burschikos, hat aber grosse Augen und süsse «Bäggli». Es sieht frech aus.
Sie hat einen trendy Haarschnitt. Ich finde, er steht ihr gut. Der Stil ist leicht französisch – und passt zu ihr. Sie ist ein wenig burschikos, hat aber grosse Augen und süsse «Bäggli». Es sieht frech aus.
Börni Höhn
Der ganze Look ist zu übertrieben, finde ich. Die ganzen Piercings und farbigen Extensions sind einfach zu viel. Ein bisschen weniger wäre hier mehr. Schade, eigentlich wäre sie ein hübsches Mädchen.
Der ganze Look ist zu übertrieben, finde ich. Die ganzen Piercings und farbigen Extensions sind einfach zu viel. Ein bisschen weniger wäre hier mehr. Schade, eigentlich wäre sie ein hübsches Mädchen.
Heute im «heute»
Weitere haarige Bewertungen von Valentino über Promis liest du in der Abendzeitung «heute».
Weitere haarige Bewertungen von Valentino über Promis liest du in der Abendzeitung «heute».
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