«Wir wollen nicht länger mit rufschädigenden Aktivitäten in Verbindung gebracht werden», erklärte Swisscom-Unterhaltungschef Felix Graf in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».
Dass demnächst der Stecker gezogen werde, sei «wenigen Sündern» zuzuschreiben. Die allergrösste Mehrheit der Chatter habe sich anständig verhalten.
Die Swisscom habe über Jahre in die Sicherheit und Prävention investiert, um das Problem noch besser in den Griff zu bekommen, sagte Graf. Doch es gab rechtliche Grenzen, denn Unterhaltungen im Privat-Chat dürfen von Moderatoren nicht mitverfolgt werden.
Graf räumte zudem ein, dass Chats an Bedeutung verloren hätten: Der grosse Erfolg der sozialen Netzwerke wie Facebook habe Swisscom ebenfalls zum Ausstieg bewogen.
Laut Graf zählt der Internet-Provider Bluewin heute über 50 000 aktive Chatter. In Spitzenzeiten sind rund 2000 Personen online. In seinen besten Zeiten zählte der Bluewin-Chat 80 000 Mitglieder, von denen zuweilen 6000 gleichzeitig online waren.
«Der Chat war kommerziell nie ein Gewinn», bestätigte Graf weiter. «Auch die Nutzung unserer Website konnte dadurch nicht wesentlich erhöht werden.»