Im Kampf um Zulassung zu Nationalratswahlen
Zuger Mädchen fälschten Unterschriften

Vier Zuger Jugendliche müssen sich vor der Jugendanwaltschaft verantworten, weil sie für einen Kandidaten der Zuger Kleinpartei Parat im Vorfeld der Nationalratswahlen 2019 zahlreiche Unterschriften gefälscht haben. Die jungen Frauen sind geständig.
Publiziert: 30.01.2020 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2020 um 09:59 Uhr
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Die Zuger Kleinpartei Parat mit Präsident Stefan Thöni wurde wegen gefälschten Unterschriften nicht für die Nationalratswahlen zugelassen. (Archivbild)
Foto: URS FLUEELER

Einen aussergewöhnlichen Ferienjob hat für ein 15-jähriges Mädchen ein juristisches Nachspiel: Ein Kandidat der Zuger Partei Parat hat das Mädchen im Sommer 2019 beauftragt, Unterschriften zu sammeln, damit er für die Nationalratswahlen zugelassen wird. Für jede gesammelte Unterschrift bekam die Jugendliche einen im Vorfeld abgemachten Geldbetrag.

Die 15-Jährige machte sich mit drei Helferinnen an die Arbeit, so dass der Nationalratskandidat zahlreiche Unterschriften bei der Staatskanzlei des Kantons Zug einreichen konnte. Dabei fiel auf: Von den rund 150 eingereichten Unterschriften waren über 100 gefälscht waren.

Jugendliche sind geständig

Am Donnerstag teilten die Zuger Strafverfolgungsbehörden mit, dass es ihnen gelungen sei, die vier Tatverdächtigen zu ermitteln. Es handle sich um vier Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Alle seien im Kanton Zug wohnhaft.

Die Jugendlichen zeigten sie sich geständig, Unterschriften gefälscht zu haben. Als Motiv habe die Haupttäterin finanzielle Interessen angegeben. Die Jugendanwaltschaft des Kantons Zug eröffnete gegen die vier ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung und Betrug.

Die Zuger Partei Parat rund um Informatikingenieur Stefan Thöni war schlussendlich nicht zu den Nationalratswahlen zugelassen worden. Die Partei selber hatte zuvor aber angekündigt, auf eine Teilnahme zu verzichten, weil sie gefälschte Unterschriften vermutete. (SDA/brb)

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