Hof-Nachfrage ist viermal grösser als das Angebot
So unterstützen Vereine und Bund landlose Bauern

Bei weitem nicht jeder ausgebildete Landwirt findet einen Bauernhof. Es gibt schlicht zu wenige. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen der Kleinbauern-Vereinigung.
Publiziert: 05.10.2020 um 07:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 08:01 Uhr
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Regina Fuhrer (61) präsidiert die Kleinbauern-Vereinigung.
Foto: zVg
Anian Heierli

Seit 2014 unterstützt der Verein Kleinbauern-Vereinigung Landwirte bei der Hofsuche. Die Nachfrage ist dabei höher als das Angebot: Zurzeit sind 122 Personen auf der Warteliste, nur 35 Landwirte suchen einen Nachfolger.

Dank des Vereins kam es bis heute zu sieben erfolgreichen Verkäufen und neun unterschriebenen Pachtverträgen. Bei drei weiteren Betrieben gibt es konkrete Verhandlungen fürs nächste Jahr. Das klingt nach wenig – doch eine Hofübergabe ist kein Kurzschlussentscheid.

Bei der Altersvorsorge drohen Kürzungen

Mit 65 Jahren gehen Landwirte in Pension. Danach gibt es keine Direktzahlungen mehr. «Es macht Sinn, sich schon fünf Jahre zuvor Gedanken zur Übergabe zu machen», so Vereinspräsidentin Regina Fuhrer (61). Dabei müssten die Landwirte einiges beachten. Etwa wo sie später leben, wie die Altersvorsorge aussieht oder was die eigene Familie sagt.

Wird ein Bauernhof innerhalb der Familie übergeben, so geschieht es in der Regel zum Ertragswert. Dieser ist wesentlich tiefer als der eigentliche Verkehrswert.

Auch bei der Altersvorsorge könne es Probleme geben. Neben der anfallenden Grundstücksgewinnsteuer drohen Kürzungen beim Bezug von Ergänzungsleistungen. «Vereinfacht gesagt, wird dann der ‹günstige› Verkauf angekreidet», erklärt Fuhrer. Deshalb fordert sie bessere Bedingungen für die Hofübergabe ausserhalb der eigenen Familie.

Leichter fällt der Entscheid bei einer Pacht. Fuhrer dazu: «Für Neubauern ist es eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln.»

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