Hauskauf: Wo die Willkür zu Hause ist

Publiziert: 16.03.2007 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:02 Uhr
von silvio Bertolami
ZÜRICH – Kein Hauskauf, kein Verkauf einer Wohnung ohne Steuern und Gebühren. Ihre Höhe ist von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich. Ein Hinweis darauf, dass viel Willkür herrscht.
Handänderungssteuer Gebühren (Grundbuch, Notar etc.) Total
Zürich 0 3780 3780
Aargau 0 7640 7640
Nidwalden 6000 3245 9245
St. Gallen 6000 3986 9986
Basel-Stadt 9000 3300 12'300
Luzern 9000 4870 13'870
Bern 10'800 885 15'685
Wallis 7200 9290 16'490
Freiburg 18'000 8670 26'670

Beispiel: ein nigelnagelneues Eigenheim. Kaufpreis 600000 Franken und Hypothek mit entsprechendem Schuldbrief 480000 Franken.

Glücklich ist, wer dieses Eigenheim im Kanton Zürich erwirbt. Der erhebt nämlich überhaupt keine Handänderungssteuern. Und die Notariats- und Grundbuchgebühren betragen bloss 3780 Franken.

Ganz anders Freiburg. In den meisten Freiburger Gemeinden summieren sich die erwähnten Steuern und Gebühren auf den satten Betrag von 26670 Franken. Fast siebenmal so viel wie in Zürich!

Sicher, Zürich profitiert davon, dass es ein Wirtschaftszentrum ist. Hohe Umsätze führen tendenziell zu tieferen Kosten. Doch für Zürichs günstige Tarife gibt es noch eine andere Erklärung: Notariate sind hier nicht private Büros, sondern staatliche Stellen, mit den Grundbuch- und Konkursämtern vereinigt und effizient organisiert. Trotz den tiefen Tarifen fliessen sogar noch Gewinne in die Staatskasse.

Preisüberwacher Rudolf Strahm nimmt zurzeit die Notare gesamtschweizerisch unter die Lupe. Es wäre keine Überraschung, wenn er demnächst eine ganze Reihe zu hoher Tarife drücken würde.

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Zwei weitere Fälle für den Gebührenjäger lesen Sie heute im BLICK.
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