Hans-Jörg Hartmann: «Bei uns kann jeder verdienen»

Publiziert: 10.08.2001 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:52 Uhr
ZÜRICH – Verbotenes Schneeballsystem, falsche Heilsanpreisungen und unlautere Werbung mit Prominenten – Saft-Guru Hans-Jörg «Happy» Hartmann (51) verteidigt sich.

Weshalb machten Sie mit Promis Werbung, ohne sie zu fragen?
Hans-Jörg Hartmann:
«Ich habe es nicht für nötig gefunden. Wenn es ein Problem ist, entschuldige ich mich hochoffiziell und werde es nie mehr machen. Doch Jürg Marquard hatte sicher nichts dagegen.»
Was sagen Sie zum Vorwurf des unerlaubten Schneeball-Systems?
Hartmann:
«Unser Rechtsvertreter hat alles überprüft. Er sagt, es sei kein verbotenes System. Bei einem verbotenen System haben nur die Oberen eine Chance. Bei uns kann jeder Partner etwas verdienen und seine Familie ernähren. Man kann Noni übrigens nur von der Firma Morinda kaufen, wenn man sich als Mitglied und Berater eingeschrieben hat. Als Berater darf man ihn nur zum Eigengebrauch kaufen. Für die Vermittlung weiterer Mitglieder gibt es dann eine Provision.»
Was sagen Sie zu den unerlaubten Heilanpreisungen?
Hartmann:
«Wir machen prinzipiell keine Heilversprechungen. Beispielsweise erzählen die Leute, die an unseren Versammlungen sprechen, einfach ihre Erfahrungen. Wir haben schliesslich Rede- und Pressefreiheit. Machten sie ihnen nicht einen ehrlichen Eindruck?»
Was meinen Sie zur Razzia in der «Schützenburg»?
Hartmann:
«Es war unverhältnismässig massiv. Es waren normale Leute, die einen Informationsabend über eine Nahrungsergänzung besuchten. Man hätte es eleganter lösen können.»

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