Die Festsetzung des unter britischer Flagge fahrenden Tankers «Stena Impero» durch den Iran in der vergangenen Woche bezeichnete Hunt als «staatliche Piraterie». Der Iran betonte dagegen, die Beschlagnahme sei eine «legale Massnahme» gewesen.
«Wir werden nun die Aufstellung einer europäisch-geführten maritimen Schutzmission anstreben, um die sichere Durchfahrt sowohl der Besatzungen als auch der Ladungen in dieser zentralen Region zu unterstützen», sagte Hunt nach einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskabinetts vor dem Parlament. Dies solle «so schnell wie möglich» erfolgen.
Streit um Festsetzung mehrere Tanker
Der Schritt sei eine Folge des «gefährlichen» Verhaltens des Iran. Bei der Beschlagnahme des Tankers am Freitag sei das in der Region fahrende britische Kriegsschiff «HMS Montrose» zu spät gekommen, um zu intervenieren. Doch ein weiteres britisches Kriegsschiff werde in einer Woche in der Region ankommen. Britische Schiffe sollen zudem die britischen Behörden vor der Durchfahrt durch die Strasse von Hormus informieren.
Teheran verteidigte die Beschlagnahme des Tankers in der Meerenge. Der iranische Regierungssprecher Ali Rabii sagte, die Aufbringung durch die Revolutionsgarden sei notwendig zur «Garantie der regionalen Sicherheit» gewesen. Laut dem Iran hatte das Schiff zuvor ein iranisches Fischerboot gerammt. Grossbritannien bestreitet dies und vermutet einen Vergeltungsakt für die Festsetzung des mit iranischem Erdöl beladenen Tankers «Grace 1» vor dem Überseegebiet Gibraltar.
Grossbritannien mit Premierwechsel beschäftigt
Die Krise mit dem Iran erfolgt zu einem brisanten Zeitpunkt für Grossbritannien, da die britische Premierministerin Theresa May am Mittwoch die Führung der Regierung abgibt. Ein Sprecher Mays sagte am Montag nach der Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskabinetts, die «Stena Impero» «wurde unter falschen und illegalen Vorwänden beschlagnahmt und die Iraner sollten es umgehend mit seiner Besatzung freigeben».
Der Streit um die Tanker steht vor dem Hintergrund des Konflikts um das internationale Atomabkommen und die Sanktionen, die US-Präsident Donald Trump gegen den Iran verhängt hat.
Die Beschlagnahme der «Stena Impero» durch ein Kommando der Revolutionsgarden erfolgte am Freitag wenige Stunden nach einer Entscheidung des Obersten Gerichts von Gibraltar, die Festsetzung des Tankers «Grace 1» um 30 Tage zu verlängern.
Die britischen Behörden hatten den Tanker am 4. Juli im Mittelmeer unter dem Verdacht festgesetzt, dass er Öl im Verstoss gegen EU-Sanktionen nach Syrien bringen wollte. Der Iran bestreitet dies und sieht das britische Vorgehen als illegal. Auch international ist die Festsetzung des Schiffs umstritten.
Angebliche CIA-Spione zum Tode verurteilt
Unterdessen meldete der Iran, dass mehrere «Spione» des US-Auslandsgeheimdiensts CIA zum Tode verurteilt worden seien. Seit der Zerschlagung eines CIA-Spionagenetzwerks im Juni seien 17 Verdächtige festgenommen worden, sagte der Leiter der Spionageabwehr des iranischen Geheimdienstministeriums. Mehrere seien inzwischen zum Tode und andere zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden.
Alle Verdächtige sind demnach Iraner. Sie sollen in «sensiblen und wichtigen Zentren» im Iran oder in damit verbundenen Privatunternehmen gearbeitet haben. Den Angaben zufolge wurden sie von der CIA rekrutiert, als sie ein Visum für die USA beantragten oder ein älteres Visum erneuern wollten. (SDA)
Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.
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