Sars-ähnliches Coronavirus
Zahl der Toten durch Virus in China steigt auf mindestens neun

An den von einem neuartigen Coronavirus ausgelösten Atemwegserkrankungen sind in China inzwischen mindestens neun Menschen gestorben. Insgesamt ist die Zahl der mit dem Erreger infizierten Menschen in der Volksrepublik auf 440 gestiegen.
Publiziert: 22.01.2020 um 03:38 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2020 um 11:22 Uhr
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Reisende mit Gesichtsmasken im Bahnhof von Wuhan. Nach neusten Behördenangaben sind bisher neun Menschen wegen des neuen Virus gestorben.
Foto: KEYSTONE/AP/MAS

Das teilte die chinesische Regierung am Mittwoch mit. Die bisherige Bilanz der Ausbreitung des Virus in China hatte bei sechs Toten und mehr als 300 Infizierten gelegen.

Angst vor einer Pandemie wie bei Sars

Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus. Bei der grössten jährlichen Völkerwanderung sind einige hundert Millionen Chinesen unterwegs.

Gesundheitsexperte warnten vor besonders ansteckenden Patienten, die das Virus schneller streuen könnten. Fälle der so genannten «Super-Spreader» hatte es in China auch während der Sars-Pandemie gegeben, der in den Jahren 2002 und 2003 rund 800 Menschen in China zum Opfer gefallen waren.

Ein 64 Jahre alter Mediziner hatte Sars im Februar 2003 vom chinesischen Festland nach Hongkong eingeschleppt und mehrere Gäste in seinem Hotel infiziert. Bald breitete sich die Krankheit weltweit aus. Am stärksten betroffen waren China, Hongkong, Taiwan, Singapur, Hanoi in Vietnam und Toronto in Kanada.

Das Sars-Virus sprang von Tieren auf Menschen über. Der enge Kontakt zwischen Mensch und Tier auf Märkten oder bei Schlachtungen in der dicht besiedelten chinesischen Provinz Guangdong hatte dafür gesorgt, dass sich das Sars-Virus ausbreiten konnte. Auch bei der neuen Erkrankung wurde diese Barriere überwunden.

Kommt das Coronavirus von Tieren?

Es wird vermutet, dass das neuartige Virus aus der Tierwelt kommt. Die anfänglichen Infektionen wurden mit einem inzwischen geschlossenen Fischmarkt in Wuhan in Verbindung gebracht, auf dem auch wilde Tiere verkauft wurden. Experten, so heisst es aus Peking, hielten den Ausbruch für «kontrollierbar».

(SDA)

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