In der vergangenen Woche hatten nicht-offizielle Zahlen für Aufruhr gesorgt, denen zufolge seit Beginn des Jahres mehr als 70 Frauen in Frankreich von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wurden.
Die französische Schauspielerin Muriel Robin warf Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Untätigkeit vor. «Also stelle ich Emmanuel Macron die Frage: Wie viel ist das Leben einer Frau wert? Es wird nichts getan. Es ist beschämend», sagte sie dem Sender Franceinfo. Gleichstellungsministerin Marlène Schiappa begrüsste die Demonstration. Gewalttätige Partner hätten das Leben von Frauen und Kindern lang genug ruiniert.
Frauenrechtsorganisationen in Frankreich kritisieren, dass Opfer von Gewalt bei der Polizei nicht vernünftig betreut werden. Sie fordern unter anderem, dass es in jeder Polizeistation einen geschulten Ansprechpartner für Gewalt gegen Frauen gibt. Ausserdem müsse es mehr Plätze in Frauenhäusern geben und bessere rechtliche Möglichkeiten, Frauen vor einem gewalttätigen Partner oder Ex-Partner zu schützen.
Die tödliche Gewalt gegen Frauen - sogenannte Femizide oder auch Partnerschaftsgewalt - wird zum Beispiel von Aktivistinnen in sozialen Netzwerken gezählt. Die letzten Zahlen von offizieller Seite stammen aus dem Jahr 2017. Demnach wurden damals 130 Frauen von Partnern oder Ex-Partnern getötet.
(SDA)