Frankreich - Armenien
Frankreich gedenkt am 24. April des Völkermords an den Armeniern

Frankreich wird künftig mit einem nationalen Gedenktag an die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg erinnern. Die Tötungen werden von vielen Staaten als Völkermord eingestuft.
Publiziert: 06.02.2019 um 00:35 Uhr

Vor Vertretern der armenischen Gemeinde in Frankreich sagte Staatschef Emmanuel Macron am Dienstagabend, der 24. April werde zum Tag der Erinnerung an den «Genozid» an den Armeniern. Er habe den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan im Vorfeld über diesen Schritt informiert. Er fügte hinzu, dass er den Dialog mit der Türkei aufrecht erhalten wolle.

Frankreich hatte die 1915 beginnenden Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich schon 2001 offiziell als Völkermord eingestuft - als erstes grosses europäisches Land. Der deutsche Bundestag tat dies im Juni 2016, was eine schwere diplomatische Krise zwischen Deutschland und der Türkei auslöste. Ankara lehnt die Einstufung der Massaker an den Armeniern als Völkermord kategorisch ab.

Schätzungen zufolge kamen 1915/1916 im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier ums Leben. Die Südkaukasusrepublik Armenien fordert seit langem von der Türkei, dem Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches, die Gräueltaten als Genozid anzuerkennen.

Mit der Ausrufung eines Gedenktages löst Macron ein Wahlkampfversprechen ein. In Frankreich lebt eine grosse armenische Gemeinde. Am 24. April wird bereits in Armenien an den Völkermord erinnert.

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