Ex-«Sens Unik»-Sängerin mit Solo-Album

Déborah: «Ich singe, was ich denke»

Verschlafener Blick, süsses Lächeln. Mit ihren langen Fingernägel fischt Déborah ihr Handy aus der Tasche. «Mèrde! Ich muss noch meine Freundin anrufen und ihr sagen, dass sie meine Tochter abholen soll!» Die achtjährige Lylou ist ihr Ein und Alles. «Meine Eltern haben viel falsch gemacht, als ich jung war. Ich erziehe meine Tochter zu einer freien Person.»

Mutter ist Alkoholikerin
Als Déborah 14 Jahre alt war, wurde ihre Mutter alkoholabhängig. Mit 18 riss sie von zu Hause aus und tanzte zwei Jahre lang auf der Strasse. «Ich hab viele komische Schicksalsschläge überlebt. Aber ich bereue nichts von all dem. Sonst hätte ich heute nicht diese immense Kraft», sagt Déborah.

Themen, die Frauen beschäftigen
Als sie mit «Sens Unik» und Hip-Hop-Truppen wie «Freundeskreis» auf der Bühne stand, war sie stets Teil eines Ganzen. «Vor allem bei ‹Sens Unik› hatte ich manchmal Mühe mit den Themen, hier hat Rapper Carlos Leal den Ton angegeben. Aber ich hätte schon damals gerne mein Inneres mehr nach aussen gekehrt.» Nun will Déborah im Alleingang die frankophone und deutsche Musikwelt erobern. «Jetzt singe ich das, was ich denke, was ich fühle und was mich als Frau beschäftigt. Ich liebe es, weil die Musik mir soviel zurückgibt.»