ESA baut neue Rakete
Mit «Ariane 6» gegen die Konkurrenz

Europas Raumfahrtorganisation rüstet sich gegen die internationale Billig-Konkurrenz. Eine neue Rakete soll die Leaderposition festigen. Das freut auch Schweizer Unternehmen.
Publiziert: 03.12.2014 um 17:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 11:55 Uhr
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Schon in knapp fünf Jahren will die ESA mit der neuen Rakete ins All starten.
Foto: Reuters

Die europäische Raumfahrtorganisation ESA plant die Zukunft. Nach dem Coup mit der Landung der Raumsonde Philae auf dem Kometen Tschuri soll mit dem Bau einer neuen Rakete bald auch die Vormachtstellung im Bereich des Raketenbaus gefestigt werden.

Gestern haben die europäischen Raumfahrtminister entschieden, die in die Jahre gekommene Rakete «Ariane 5» mit dem Bau eines ganz neuen Typs zu ersetzen. Damit siegte die Koalition unter der Führung Frankreichs gegen den Vorschlag Deutschlands, die bestehende Ariane-5-Rakete bloss zu erneuern.

Low-cost-Raketen aus den USA

Für acht Milliarden Euro soll bis 2020 die moderne Ariane-6-Rakete auf den Markt kommen. Die Trägerraketen befördern mittlere und grosse Satelliten ins Weltall und die weiterentwickelte Vega-Rakete kann mit kleinen Satelliten bestückt werden.

Mit dem Schritt rüstet sich die Raumfahrtorganisation vor allem gegen die Konkurrenz aus China, Indien und den USA, die mit Low-cost-Raketen auf den Markt drängen. Dank «Ariane 6» will die ESA auch in Zukunft flexibel und kostengünstig Raketenflüge ins All anbieten können.

Neue Aufträge für Schweizer Industrie

Der zukunftsweisende Entscheid ist auch für die Schweiz von Interesse. Als Gründungsmitglied der ESA beteiligt sie sich mit jährlich 150 Millionen Franken an Projekten. Und auch hiesige Betriebe wie das Rüstungsunternehmen Ruag, das bereits beim Bau von «Ariane 5» involviert war, hoffen auf neue Aufträge. «Wir sind sehr zuversichtlich, an der Ariane 6 mindestens im gleichen Umfang mitzuwirken, wie das jetzt bei der Ariane 5 der Fall ist», sagt Ruag-Sprecher Hendrik Thielemann zu Blick.ch. (cat/SDA)

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