Seit 1993 sei die Erwerbstätigenzahl in der Schweiz nicht mehr so stark zurückgegangen, schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Zahlen basieren auf der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake), die zugrundeliegenden Definitionen auf jenen des Internationalen Arbeitsamtes (ILO).
In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) betrug die Abnahme im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal minus 1,2 Prozent. Der Geschlechtsunterschied war dabei erheblich: Bei Männern betrug der Rückgang: 0,4 Prozent, bei Frauen: 2,4 Prozent. Saisonbereinigt ging die Erwerbstätigenzahl und die Anzahl VZÄ zwischen dem 1. Quartal 2020 und dem 2. Quartal 2020 um 2,5 beziehungsweise 2,2 Prozent zurück.
Ausländische Erwerbstätige schufen einen leichten Ausgleich: Während zwischen dem 2. Quartal 2019 und dem 2. Quartal 2020 sich die Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen um 2,4 Prozent verringerte, stieg jene der ausländischen Erwerbstätigen um 0,2 Prozent an.
Welchen Anteil hatte der Lockdown an dieser 12-Monats-Rechnung? Im 2. Quartal 2020 sank die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit pro erwerbstätige Person im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5 Prozent. Bei den Selbständigerwerbenden betrug er 13,9 Prozent, bei den Arbeitnehmenden 9,1 Prozent.
«Wäre die durchschnittliche Anzahl Ferientage in diesem Zeitraum nicht um die Hälfte zurückgegangen, wäre die Abnahme der tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit noch höher ausgefallen», schreibt das BFS.
Das Bundesamt will im September 2020 detailliertere Analysen des Arbeitsmarktes im Zusammenhang mit der Pandemie veröffentlichen.
(SDA)