Epstein-Vertraute
Ghislaine Maxwell über 60. Geburtstag in U-Haft

Ghislaine Maxwell feiert nicht nur Weihnachten, sondern auch ihren 60. Geburtstag hinter Gittern. Doch die mutmassliche Epstein-Gehilfin gibt sich dennoch zuversichtlich.
Publiziert: 23.12.2021 um 05:24 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2021 um 13:42 Uhr
Diese Gerichtszeichnung zeigt Ghislaine Maxwell (l), die mit ihrem Verteidiger Jeffrey Pagliuca spricht nach der Verlesung des zweiten Urteils der Geschworenen.
Foto: Elizabeth Williams

Im Missbrauchsprozess gegen Ghislaine Maxwell (59), der mutmasslichen Gehilfin des inzwischen verstorbenen Millionärs Jeffrey Epstein, will die Geschworenenjury ihre Beratung am Montag nach Weihnachten fortsetzen. Ein Angebot von Richterin Alison Nathan, auch am Donnerstag zusammenzukommen, lehnten die Geschworenen ab. In dem Prozess wird der Angeklagten vorgeworfen, als Helferin eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen gespielt zu haben.

Die 59-Jährige ist in sechs Punkten angeklagt, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken. Ihr drohen im Fall einer Verurteilung in allen Punkten 70 Jahre Haft. Maxwell hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und während des Prozesses auf eine Aussage verzichtet. Sie wird nun Weihnachten und ihren 60. Geburtstag am 25. Dezember in U-Haft verbringen.

Wie ein Insider dem «Mirror» verriet, ist Maxwell zuversichtlich. Die Millionärin soll sogar gehofft haben, noch vor Weihnachten freizukommen. Dafür spricht auch ihr Verhalten während dem Prozess. Nach den Schlussplädoyer am Montag habe Maxwell laut Augenzeugen ein Lächeln im Gesicht gehabt und ihre Anwälte zufrieden umarmt.

Die Verteidigung stellt den Fall von Beginn an als juristische Abrechnung mit ihrer Mandantin dar, da die Staatsanwaltschaft Epstein selbst nicht mehr belangen könne. Der 66-Jährige war während der Vorbereitung auf den Missbrauchsprozess gegen ihn im August 2019 bewusstlos in seiner Gefängniszelle gefunden und im Krankenhaus für tot erklärt worden. Ein Obduktionsbericht stellte Suizid fest. Mehrere Zeuginnen sagten in dem Prozess allerdings aus, dass Maxwell neben Epstein die zentrale Figur in seinem Sex-Ring gewesen sei.

Der ursprünglich auf sechs Wochen angesetzte Prozess gegen Maxwell wird wohl deutlich früher zu Ende gehen. Nach nur drei Wochen und zwölf Verhandlungstagen mit Zeugenaussagen wurden am Montag sechs Stunden lang die Schlussplädoyers präsentiert. Danach begann die Geschworenenjury mit den Beratungen, die dann am Dienstag und Mittwoch den ganzen Tag dauerten. Experten rechnen bis Mitte Januar mit einem Urteil. (sda/klm)

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